Laut “Libero”, einer Zeitung im Besitz von Premierminister Silvio Berlusconi, seien einem Kleinkriminellen in Adria 200.000 Euro versprochen worden, um Fini leicht zu verletzen. Auf diese Weise wäre die Schuld am Attentat auf den Ministerpräsidenten zurückgefallen, der seit Juli mit Fini zerstritten ist. Seriös wirkende Quellen” hätten ihm die Meldung zugetragen, berichtete Belpietro. Die Mailänder Staatsanwaltschaft untersucht nun den Fall.
Fini zeigte die Tageszeitung am Dienstag wegen Verleumdung an. Abgeordnete von Finis Rechtspartei FLI (Zukunft und Freiheit in Italien) sprachen von einer “skandalösen Hetzkampagne” gegen den Präsidenten der Abgeordnetenkammer. Empört reagierte Finis Sprecher Nino Lo Presti. Belpietro sei ein vollkommen unglaubwürdiger Journalist und ein psychiatrischer Fall. Berlusconis Vertrauensleute würden eine Kampagne führen, um Fini politisch zu vernichten.
Fini, 17 Jahre lang Berlusconis treuester Verbündeter, ist seit Juli sein schärfster Rivale. Der Präsident der Abgeordnetenkammer hatte mit einem Misstrauensantrag versucht, die Regierung Berlusconi zu stürzen. Sein Plan war jedoch gescheitert. Die Regierung Berlusconi konnte mit einer hauchdünnen Mehrheit die Misstrauensabstimmung bewältigen.