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Bericht über Selbstmordattentäter bestritten

Die spanische Regierung hält in Bezug auf die tödliche Anschlagsserie in Madrid an der Täterschaft der baskischen Untergrundorganisation ETA fest.

Regierungssprecher Eduardo Zaplana bestritt in der Nacht zum Freitag „kategorisch”, dass sich in einem der in Madrid explodierten Züge ein Selbstmordattentäter befunden habe. Die Polizei habe dafür keine Anhaltspunkte. Unter den Toten sei auch „keine Person moslemischer Herkunft”. Das später aufgetauchte angebliche Bekennerschreiben von El Kaida sei ebenfalls nicht überzeugend. Der Polizei zufolge bezichtigten sich diese Organisation und ähnliche Gruppen erst ein oder zwei Monate später ihrer Taten.

Zaplana wies darauf hin, dass zwei mutmaßliche ETA-Mitglieder am 29. Februar bei Cuenca östlich von Madrid festgenommen und mehr als 500 Kilogramm Sprengstoff in einem Kleinlaster beschlagnahmt wurden. Dies stehe im Zusammenhang mit der Attentatsserie, bei welcher der von der ETA üblicherweise benutzte Sprengstoff verwendet worden sei.

Der private Hörfunksender Radio Cadena Ser hatte zuvor unter Berufung auf Anti-Terror-Ermittler berichtet, in dem im Bahnhof Antocha explodierten Zug habe sich ein Selbstmordattentäter befunden. Der in Alcala de Henares nahe Madrid in einem Ende Februar gestohlenen Lieferwagen entdeckte Sprengstoff, der mit der Anschlagsserie in Verbindung gebracht werde, sei nicht der von der ETA normalerweise benutzte. Innenminister Angel Acebes hatte zuvor mitgeteilt, in dem Lieferwagen seien außerdem sieben Zünder und eine Audiokassette mit Koransuren gefunden worden.

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