Vermisster Bergsteiger tot am Großvenediger gefunden

Der Mann aus dem Bezirk Hallein hatte am Dienstag in der Früh sein Auto in Neukirchen geparkt und sich alleine auf den Weg gemacht. Er fuhr zunächst mit dem Fahrrad bis zur Talstation der Materialseilbahn zur Kürsingerhütte. Dort stellte er das Rad ab und stieg zu Fuß weiter. Am Abend meldete er sich dann nicht wie vereinbart bis 22.00 Uhr bei seiner Schwester. Da er auch am Mittwoch den ganzen Tag über nicht bei ihr anrief und selbst nicht erreichbar war, alarmierte die Frau gegen 17.30 Uhr die Einsatzkräfte.
Erste Suche wegen schlechten Wetters eingestellt
Noch am Mittwochabend rückten neun Bergretter der Ortsstelle Neukirchen am Großvenediger bei schlechter Sicht - die Wolkendecke reichte bis auf rund 1.800 Meter Seehöhe herab - aus. Sie suchten von der Kürsingerhütte (2.558 Meter) aus den Normalweg auf den Großvenediger bis zur Venedigerscharte, den Kleinvenediger, den Gletschers (Oberer Keesboden) und den Zustieg zum Nordgrat ab. Auch Alpinpolizisten und zwei Polizeihubschrauber unterstützten den Einsatz. Gegen 21.00 Uhr wurde die Suche wegen der schlechten Wetterbedingungen ohne Ergebnis abgebrochen.
Am Donnerstagmorgen rückten erneut Bergretter aus Salzburg und Osttirol und Alpinpolizisten aus. Auch der Polizeihubschrauber "Libelle" flog das Gebiet ab. Zunächst war nicht klar, welchen Weg der Vermisste gewählt haben könnte. Wie die Schwester der Verunglückten der Polizei erklärte, habe ihr Bruder den Ostgrat des Großvenedigers besteigen wollen. Da es die Bezeichnung "Ostgrat" auf den Großvenediger nicht gibt, gingen die Einsatzkräfte davon aus, dass der Mann den Normalweg oder den Nordgrat auf den Gipfel wählte. Auf letzterem dürfte er dann am Dienstag verunglückt sein.
(APA)