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Überflutete Straßen und Keller im Unterlungau

Salzburg - Starke Regenfälle und Gewitter haben in der Nacht auf Donnerstag zwischen 21.30 bis 24.00 Uhr im ganzen Unterlungau in Salzburg Murenabgänge und Überflutungen verursacht. Deutschland & Schweiz | Wetter

Die Landwirtschaft erlitt durch das Hagelunwetter enorme Schäden. Die Aufräumungsarbeiten wurden von 35 Feuerwehren und 776 Mann durchgeführt, teilte Martin Panzer, Sprecher der Landesfeuerwehr, gegenüber der APA mit. Insgesamt 80 Mal mussten die Feuerwehrmänner ausrücken.

Durch die heftigen Regenfälle wurde die Glemmtaler Landesstraße (L111) im Gemeindegebiet Viehofen (Pinzgau) mit rund 3.000 Kubikmetern Schlamm und Geröll, der von einer 50 Meter langen und vier Meter hohen Mure stammt, bedeckt. In Saalbach wurde die L111 von einer kleiner Mure verschüttet.

Im Lungau wurde sowohl die Lessacher (L232) als auch die Göriacher (L231) Landesstraße vermurt. Im Ortsgebiet von Lessach (Bezirk Tamsweg) trat der „Demelgraben“ über die Ufer und vermurte die Zufahrtstraßen.

Zum selben Zeitpunkt wurden in Tamsweg mehrere Keller, eine Garage eines Wohnhauses sowie der Bauhof der Landesregierung überschwemmt. Im Ortsteil Proding (Bezirk Tamsweg) ging der „Pöllitzgraben“ über, so dass etwa 300 Meter der Murtal Bundesstraße (B96) überflutet wurden. Wegen der Sperre der B96 von 00.00 Uhr bis 1.30 Uhr musste eine großräumige Umleitung errichtet werden. Um 2.00 Uhr konnten alle Hilfskräfte wieder einrücken.

In der Landwirtschaft gab es in den Bezirken Tamsweg, Hallein und Zell/See durch zum Teil golfballgroße Hagelschloßen schwere Schäden. Nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung wurden mehr als 5.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen in Mitleidenschaft gezogen. Die gestrigen Wetterkapriolen verursachten insgesamt 1,6 Millionen Euro Schaden für die Landwirtschaft, inklusive den Unwettern in der Steiermark.

Unwetter in der Steiermark

Schwere Unwetter sind Mittwochabend in der Grünen Mark niedergegangen und haben vor allem in der Obersteiermark Schäden angerichtet. Es kam zu Keller- und Straßenüberflutungen sowie Murenabgängen. Im Bezirk Mürzzuschlag trat ein Bach über die Ufer und bahnte sich seinen Weg durch zwei Familienhäuser. In Murau gingen auch drei bis fünf Zentimeter große Hagelkörner nieder; im oststeirischen Bezirk Weiz waren sie bis zu sechs Zentimeter groß. Verletzt wurde niemand.

Am meisten betroffen war das Mürztal von Mürzzuschlag über Krieglach bis Wartberg sowie die Veitsch. Im Ort Veitsch trat ein Bach über die Ufer: „Wasser und Geröll sind da bei zwei Häusern auf der einen Seite hinein und auf der anderen wieder hinaus und haben große Schäden angerichtet“, so Robert Pusterhofer von der Feuerwehr des Bezirks. Bis zu einem halben Meter hoch soll das Wasser in den Häusern gewesen sein.

In Wartberg wurden von Muren ein Auto und ein Bahnübergang beschädigt bzw. unbegehbar gemacht. „Auch in Mitterdorf mussten unzählige Keller und Straßenunterführungen ausgepumpt werden“, so Pusterhofer. Insgesamt waren 165 Floriani-Jünger von neun Feuerwehren mit 24 Fahrzeugen bis in die Nachtstunden im Einsatz. Auch für Donnerstagabend war man wieder auf Unwetter gefasst: In Freßnitz wurden die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ersucht, in Ortsnähe zu bleiben, berichtete der Bezirkspressebeauftragter: „Wir haben die Anhänger schon wieder mit Sandsäcken vollgefüllt.“

In St. Peter am Kammersberg im Bezirk Murau hagelte es auch zeitweise. „Es waren drei bis fünf Zentimeter große Hagelkörner – aber eckige“, berichtete ein Beamter der Polizeiinspektion Schöder. „Mein Auto schaut aus wie mit einer Spitzhacke bearbeitet, aber so sehen jetzt ja viele Fahrzeuge aus“, so der Polizist. Auch in St. Peter kam es zu Kellerüberflutungen und Vermurungen. Die Schäden seien aber nicht so gravierend, meinte ein Floriani-Jünger der örtlichen Feuerwehr.

Im oststeirischen Fischbach (Bezirk Weiz) richteten Unwetter mit bis zu sechs Zentimeter großen Hagelkörnern an mindestens 50 Gebäuden zum Teil schwere Schäden an, berichtete Josef Eggbauer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Fischbach, von der am Mittwoch rund 30 Mann im Einsatz standen. Auch Keller mussten ausgepumpt werden.

Nach ersten Erhebungen der Österreichischen Hagelversicherung wurden österreichweit mehr als 5.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen von den Unwettern in Mitleidenschaft gezogen, hieß es in einer Aussendung. Die gestrigen Wetterkapriolen verursachten rund 1,6 Mio. Euro Schaden für die Landwirtschaft, so Generaldirektor Kurt Weinberger.

Auch Tirol betroffen

Teile Tirols sind am Donnerstag von schweren Unwettern mit Hagelschlag betroffen gewesen. In den Mittagsstunden musste die Brennerbundesstraße nach einem Erdrutsch zwischen den Gemeinden Gries und Steinach gesperrt werden. Ein Ausweichen war nur über die mautpflichtige Brennerautobahn möglich.

Die Feuerwehren standen im Großeinsatz. Zahlreiche Keller waren überflutet.

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