AA

Bereuter schwingt EURO-Fahne

Der Bezauer Schieri-Assistent Egon Bereuter kommt bereits zu seinem dritten Einsatz bei einer Fußball-Großveranstaltung.

Mit 43 Jahren ist für Österreichs Top-Schiedsrichter Konrad Plautz endlich der Traum einer Endrundenteilnahme in Erfüllung gegangen. Auch sein Assistent, der Bezauer Egon Bereuter, kann es kaum erwarten, bei der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz dabei zu sein.

VN: Ihr Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Sie wollten unbedingt bei der Heim-EM dabei sein. Haben Sie damit gerechnet?
Bereuter: “Wir haben das ganze Jahr sehr gute Leistungen gebracht. Ich habe natürlich gehofft, dass ich dabei bin. Aber solche Entscheidungen sind nicht kalkulierbar. Da es meine letzte Chance war, freut es mich umso mehr.”

VN: Sie haben ja schon Erfahrung mit Fußball-Großveranstaltungen.
Bereuter: “Trotzdem ist es immer etwas Besonderes. 1996 bei der EM in England war ich noch zu jung, um alles richtig wahrzunehmen. Bei der WM 2002 in Südkorea traf ich auf eine andere Kultur. Da war nicht nur Fußball interessant, sondern das gesamte Umfeld. Die EM vor der Haustüre ist der Höhepunkt. Hier sind Verwandte und Bekannte noch näher. Es könnte für mich keinen schöneren und würdigeren Abschluss geben.”

VN: Sie sind Assistent von Schiedsrichter Konrad Plautz. Wie ist die Zusammenarbeit mit ihm?
Bereuter: “Sehr gut. Wir verstehen uns nicht nur auf dem Spielfeld, sondern sind auch privat gut befreundet. Uns verbindet einiges, nicht nur im Fußball. Plautz ist sehr zielorientiert und sehr hart zu sich selbst. Diese Disziplin erwartet er auch von uns.”

VN: Sie waren zuerst selbst Schiedsrichter, dann kam der Umstieg zum Assistenten.
Bereuter: “Ende der 80er-Jahre hat die FIFA bzw. UEFA sich entschlossen, Linienrichter zu spezialisieren. Da habe ich meine Chance gesehen. Im Nachhinein muss ich sagen, war das ein Volltreffer.”

VN: Fußball-Profis verdienen Millionen. Was bekommt ein Schiedsrichter bzw. sein Assistent bei der EURO?
Bereuter: “Weiß ich noch nicht. Das ist wie bei einer Gewerkschaft. Die Verträge werden erst ausgehandelt. Die Spieler sind Profis, wir Amateure. Ich habe kein Problem damit, dass Spieler mehr Geld bekommen.”

VN: Das ÖFB-Team hat zuletzt Ihre Fans nicht gerade verwöhnt. Was trauen Sie unserer Nationalmannschaft bei der EURO zu?
Bereuter: “Ich hoffe, dass die Spieler den Heimvorteil nützen können. Bei der EM haben sie einen großen Vorteil, sie können nichts verlieren.”

VN: Ist die EURO Ihr letzter internationaler Auftritt?
Bereuter: “Im Dezember 2008 ist offiziell Schluss auf internationaler Ebene. Also könnte es sein, dass ich nach der EM noch in der Champions League zum Einsatz komme. Jetzt genieße ich es aber, nominiert zu sein. Das heißt zugleich, dass die nächsten Wochen viel Arbeit auf mich zukommt. Mit meinem Coach Martin Steiner werde ich die Vorbereitung machen. Dann sollte einer guten EM nichts mehr im Wege stehen.”

Zur Person: Egon Bereuter

  • Geboren: 11. Mai 1963 in Alberschwende
  • Wohnort: Bezau
  • Ausbildung: Bankangestellter
  • Familie: verheiratet mit Gertraud, vier Töchter
  • Internationale Einsätze: 124 Bundesliga- bzw. 285 RedZac-Spiele
  • ist zum dritten Mal bei einer Großveranstaltung dabei. 1996 war er bei der EM in England sowie 2002 bei der WM in Südkorea/Japan
  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • Bereuter schwingt EURO-Fahne
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen