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Bereits 100.000 Betriebe in Wien

Die Wiener Wirtschaftskammer feiert das Durchbrechen einer „Schallmauer“: In der Bundeshauptstadt gibt es den hunderttausendsten Betrieb - die Werbeagentur "brainswork".

Erreicht wurde die magische Grenze von einer 38-jährigen Unternehmerin. Sie hat vor kurzem ihre Werbeagentur „brainswork“ gegründet. Wirtschaftskammer-Präsidentin Brigitte Jank hat am Dienstagabend die Neo-Firmenchefin ausgezeichnet – und dabei für eine verbesserte Zukunftsvorsorge für Unternehmer plädiert.


„Ich wünsche Ihnen viel Erfolg“ – Mit diesen Worten begrüßte Jank die Werberin Selma Prodanovic im Kreis der Wiener Unternehmerinnen. Prodanovic hat zuletzt in den Marketingabteilungen der Mittelosteuropazentralen von Young & Rubicam sowie Ogilvy & Mather gearbeitet. Auch als Selbständige hat die 38-Jährige bereits Geschäftsbeziehungen in diese Region geknüpft, etwa nach Sarajewo, Zagreb oder Belgrad.


Laut Jank hat sich inzwischen ein massiver Strukturwandel in der Wiener Unternehmens-Landschaft vollzogen. Dienstleister – etwa in den Bereichen Finanzen, Internet oder Immobilien – stehen längst an der Spitze der Neugründungen. Vor 50 Jahren waren noch mehr als die Hälfte der Betriebe im Bereich Handel zu finden, und zwar vor allem im Lebensmitteleinzelhandel.


50 Prozent der Wiener Firmen sind inzwischen so genannte Kleinstbetriebe. Diese verfügen über höchstens drei Mitarbeiter. Viele davon bestehen derzeit überhaupt nur aus dem Firmenchef bzw. der Chefin selbst. WKW-Präsidentin Jank zeigte sich jedoch überzeugt:
„Eine große Anzahl der Gründer wird in den nächsten Jahren Arbeitsplätze schaffen.“


Jank machte sich für Maßnahmen stark, die vor allem den Besitzern der kleineren Betriebe helfen sollen: So sollte der Krankenversicherungsbeitrag gesenkt werden – von derzeit 9,1 Prozent auf 7,5 Prozent. Durch die Beitragsersparnis soll für Unternehmer ein Zukunftsvorsorgemodell – ähnlich dem Modell der „Abfertigung neu“ für ASVG-Versicherte – geschaffen werden.


„Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wollen wir, dass Ansprüche nicht verloren gehen“, forderte Jank weiters. Ansprüche aus früherer unselbstständiger Tätigkeit sollten unbefristet erhalten bleiben. Weiters sprach sie sich für eine steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbetreuung aus.


Ausgebaut wird das gemeinsam mit der Gewerblichen Sozialversicherung finanzierte Service der „Betriebshilfe“. Organisiert ist diese als Verein. Die Betriebshilfe stellt Firmen Fachkräfte zur Verfügung – nämlich dann, wenn der Firmeninhaber seiner Arbeit nicht nachgehen kann, also etwa im Krankheitsfall. Derzeit stehen sind rund 300 Freiwillige registriert, die im Notfall aushelfen. Diese Zahl will Jank in den nächsten eineinhalb Jahren verdoppeln.

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