AA

Beratungen über neue Verfassung

Zwei Jahre nach dem Sturz der radikalislamischen Taliban hat die Loya Jirga am Sonntag in Kabul mit den Beratungen über eine neue Verfassung für Afghanistan begonnen.

Die Große Ratsversammlung wurde von Ex-König Mohammed Sahir Schah eröffnet. Die Dauer der Versammlung, die wegen Drohungen von Taliban-Rebellen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfindet, ist offen. Am Ende sollen die rund 500 Delegierten aus dem ganzen Land eine Verfassung verabschieden. Grundlage der Loya-Jirga-Beratungen ist ein von einer 35-köpfigen Verfassungskommission erarbeiteter Entwurf.

„Die Menschen vertrauen euch, und ihr solltet sie nicht vergessen“, sagte der 88-jährige frühere Monarch Sahir Schah in seiner Eröffnungsansprache. „Ich hoffe, dass Sie das Beste tun werden, um Frieden, Stabilität und die Einheit des afghanischen Volkes zu erreichen.“ Die rund 500 Delegierten der Loya Jirga, der Großen Ratsversammlung gemäß afghanischer Tradition, waren zuvor aus allen Teilen des Landes nach Kabul gekommen und versammelten sich in einem großen Zelt.

Die geplante Verabschiedung einer neuen Verfassung gilt als Meilenstein im Friedensprozess nach fast 25 Jahren Krieg und Bürgerkrieg. Die Verfassung soll auch den Weg für die ersten freien Wahlen in der Geschichte des Landes freimachen. Im Entwurf ist eine starke Stellung des Präsidenten vorgesehen, ähnlich wie in den USA. Den Menschenrechten wird Verfassungsrang eingeräumt. Jede Art von Diskriminierung ist verboten, die Meinungsfreiheit ist unantastbar.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Beratungen über neue Verfassung
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.