Wie der russische Außenminister Sergej Lawrow am Freitag aus dem jordanischen Amman erklärte, verständigte er sich mit seinen Kollegen Frank-Walter Steinmeier aus Deutschland, Condoleezza Rice aus den USA und Margaret Beckett aus Großbritannien auf das Treffen. Teilnehmen sollen demnach die Politischen Direktoren der sechs Außenministerien.
Lawrow bekräftigte zugleich Moskaus Position: Sein Land habe nichts „gegen Sanktionen, die verhindern sollen, dass Atommaterial und sensible Technologien in den Iran gelangen“, erklärte der russische Chefdiplomat. Die Europäer zielen nach Angaben Frankreichs mit den von ihnen geforderten Sanktionen allerdings nicht nur auf die iranischen Atom- und Raketenprogramme ab, sondern auch „auf die Einrichtungen, welche sie ausführen und die Personen, welche sie anleiten“. Dem Vernehmen nach sind nicht die Wirtschafts- und Handelssanktionen, sondern vor allem individuelle Sanktionen wie das Einfrieren von Guthaben oder Reisebeschränkungen gegen führende iranische Vertreter umstritten.
Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten zuletzt Russland, China und den USA den Entwurf für eine UNO-Resolution vorgelegt, die Sanktionen gegen Teheran vorsieht. Sollten diese drei Partner zustimmen, wollen die Europäer den der Entwurf allen 15 Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrates zuleiten. Die Sechsergruppe ringt seit Wochen um einen gemeinsamen Resolutionstext. Die USA verdächtigen Teheran, mit einem zivilen Atomenergieprogramm die Entwicklung von Atomwaffen kaschieren zu wollen. Moskau und Peking dagegen lehnten zuletzt einen Entwurf der Europäer, der Sanktionen vorsah, als zu weit gehend ab. Im August hatte der Iran eine Frist des Sicherheitsrates zur Einstellung der im Zentrum des Streites stehenden Uran-Anreicherung verstreichen lassen.