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Bender: "Keine Kerle, nur Waschlappen"

Meister Salzburg hat zum Fußball-Bundesliga-Start den erwartet klaren 4:1-Heimsieg über SCR Altach gefeiert und sich damit gleich an die Tabellenspitze gesetzt.

Manni Bender ging nach dem Spiel der Hut hoch: „Um hier zu bestehen braucht man Kerle, wir hatten nur Waschlappen“, schimpfte der Altach-Trainer nach der schwachen Vorstellung seiner Mannschaft beim Meister in Salzburg.

„Mir fehlen ein wenig die Worte. Wir haben gewusst, dass es schwer wird. Aber dass es so dominant wird, habe ich nicht gedacht.“

Die Vorbereitung hatte Schlimmes befürchten lassen – und es dauerte gerade einmal 10 Sekunden, da waren die Befürchtungen schon Realität. Patrik Jezek war der Schütze und darf sich nun über den schnellsten Treffer in der Bundesliga freuen. Die Entstehung des 0:1 zeigte die ganze Schwäche der Altacher schonungslos auf. Carreæo verlor das Kopfballduell gegen Zickler, Baldauf war zu langsam gegen Jezek und der spitzelte das Leder am herauseilenden Michl vorbei ins Netz.

Der Treffer warf nicht nur jegliche Taktik über den Haufen, er raubte den Gelb-Schwarzen das letzte Selbstvertrauen. Altach wirkte in der Folge hilflos gegen ein sicher kombinierendes Salzburg, es fehlte jegliche Ordnung – und ein Ruhepol in der erstmals in der Zusammensetzung spielenden Mannschaft. Ruhig blieb vorerst nur der Trainer auf der Bank, nach einem tollen Heber von Zickler knapp neben das Tor (15.) reichte es aber auch Manfred Bender. Mit der Ruhe war es bei ihm vorbei, doch auf dem Kunstrasen des EM-Stadions nahm alles seinen Lauf. Eine Direktkombination über Kovac und Jezek schloss Neuerwerbung Leitgeb mit dem 2:0 für Salzburg ab – Carreæo hatte den Angriff unfreiwillig mit einem Fehlpass eingeleitet.

Defensive überfordert

Mit dem Spiel der „Bullen“ war Altach einfach überfordert. Die Bender-Schützlinge wirkten teilweise apathisch, die Mannschaft stand tief in der eigenen Hälfte, ohne wirklich Gegenwehr zu bieten, und brachte in 90 Minuten keinen gefährlichen Angriff zustande. Nur einmal wackelte die Salzburger Abwehr, nach dem ersten Eckball, als Alex einen Carreæo-Kopfball auf der Linie wegschlug. Bei Altach funktionierte weder die Manndeckung von Guem gegen Leitgeb noch jene von Carreæo gegen Zickler. Letzterer bewies Sekunden vor der Halbzeit seine Kopfballstärke mit dem 3:0. Und nach Wiederanpfiff doppelte der Torschützenkönig der Vorsaison mit seinem zweiten Kopfballtreffer nach.

Ehrentor von Hutwelker

Im Vorjahr hatte Altach in Salzburg 0:3 und 1:1 gespielt, diesmal setzte es eine 1:4-Niederlage. Für den Ehrentreffer sorgte Karsten Hutwelker. Der Deutsche war drei Minuten vor dem Schlußpfiff per Freistoß (abgefälscht) erfolgreich. Dabei wurde deutlich, dass Ausfälle wie Kirchler, Pfister oder Mattle einfach nicht wegzustecken sind.

Manfred Bender (Altach-Trainer): “Das war eine desolate Leistung. Um in Salzburg bestehen zu können, braucht man Kerle. Was wir auf dem Platz gehabt haben, waren Waschlappen. Mir fehlen ein wenig die Worte. Wir haben gewusst, dass es schwer wird. Aber dass es so dominant wird, habe ich nicht gedacht.”

Red Bull Salzburg – cashpoint SCR Altach: 4:1 (3:0)
EM-Stadion Wals-Siezenheim, 13.500, SR Steiner
Tore: 1:0 ( 1.) Jezek, 2:0 (25.) Leitgeb, 3:0 (45.+1) Zickler, 4:0 (56.) Zickler, 4:1 (87.) Hutwelker
Altach: Michl – Baldauf (46. Bolter), Carreno, Kling, Chinchilla – Hutwelker, Guem, Schmid (46. Ulrich Winkler), Schoppitsch – Jagne (76. Mayer), Leonardo

Weitere Ergebnisse der Auftaktrunde:
LASK Linz – SK Austria Kärnten: 1:0 (0:0)
Sturm Graz – FK Austria Wien: 2:2 (1:1)
SV Ried – SV Mattersburg: 1:2 (0:1)
SK Rapid Wien – FC Wacker Innsbruck: 3:1 (1:1)

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