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Belogen und betrogen: Liebe zum teuren Preis

Im Frühjahr 2018 war Premiere, jetzt kehrte die Mittagspause auf vier Rädern zurück: Den ganzen Oktober hindurch bringt der Kraftwagen der AK Vorarlberg Streetfood und Entspannung direkt in insgesamt 19 Unternehmen.
Im Frühjahr 2018 war Premiere, jetzt kehrte die Mittagspause auf vier Rädern zurück: Den ganzen Oktober hindurch bringt der Kraftwagen der AK Vorarlberg Streetfood und Entspannung direkt in insgesamt 19 Unternehmen.
Immer mehr Internetuser werden Opfer von Scamming. Sie lernen online Menschen kennen, geraten in eine Abhängigkeit und überweisen Geld.

Das Geschäft mit der Leichtgläubigkeit und das Spiel mit Gefühlen wuchern gleichermaßen. Für eine Oberländerin mündete ihr jüngstes digitales Abenteuer im finanziellen Fiasko.

Statt Liebe abgezockt
Im Februar kam sie via Instagram in Kontakt mit einem angeblichen US-Soldaten. Sie witterte die große Liebe, wurde aber nach allen Regeln der Kunst abgezockt. Im Internet nennt man diese Masche „Scamming“. Der Begriff bezeichnet eine Betrugsmasche, die vor allem auf Dating-Portalen angewendet wird. Der Betrüger gaukelt dem Opfer über einen längeren Zeitraum vor, dass es für ihn das schönste Lebewesen auf Erden sei. Irgendwann bittet der Scammer dann um Geld. Das fällt umso leichter, wenn inzwischen eine emotionale Abhängigkeit entstanden ist und das Opfer sich geradezu verpflichtet fühlt, dem Scammer Geld zu überweisen. Meistens wollen die Betrüger Geld für ein Flugticket oder eine Operation für das eigene Kind. Der angebliche US-Soldat war etwas origineller. Er gab vor, in Afghanistan stationiert zu sein. Im fernen Nigeria aber lebe jener Mann, der ihn nach Kräften unterstütze. Nun sei der seinerseits in Nöten, kurzum: Die Oberländerin überwies in Folge sieben Mal Geld nach Afrika, in Summe inklusive Transfergebühren 4824 Euro.

Andere Opfer entschädigt
Leider wandte sich die Oberländerin erst jetzt an die AK. Konsumentenschützer Franz Valandro nahm augenblicklich Kontakt mit dem Unternehmen MoneyGram International auf. Die Oberländerin hat alle Überweisungen in der Vorarlberger Niederlassung des US-amerikanischen Finanzunternehmens getätigt. Valandro stützt sich auf nun auf andere Beispiele: „Kunden von Western Union etwa, die einem Betrug zum Opfer fielen, werden inzwischen entschädigt.“ Denn die Zahl der Betrugsopfer wächst ins Uferlose. Anbieter wie Western Union oder MoneyGram werden dabei für den Geldtransfer benutzt. Nach gemeinsamen Ermittlungen von US-Behörden und dem amerikanischen Justizministerium hat sich Western Union inzwischen bereit erklärt, 586 Millionen US-Dollar zu zahlen und zugegeben, diesen Überweisungsbetrug begünstigt zu haben. Mit diesem Geld will das US-Justizministerium nun Betrugsopfer entschädigen. Ob auch die Oberländerin bei MoneyGram erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten.

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