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Belo-Monte-Staudamm: Polizei löste Baustellen-Besetzung auf

Die Baustellenbesetzung wurde durch die Polizei aufgelöst.
Die Baustellenbesetzung wurde durch die Polizei aufgelöst. ©EPA
Brasilianische Polizeieinheiten und Sicherheitskräfte des Baukonsortiums "Norte Energia" haben am Donnerstagabend (Ortszeit) eine Besetzung der Kraftwerksbaustelle des umstrittenen Belo-Monte-Staudamms am Rio Xingu aufgelöst.
Baustelle im Amazonas-Gebiet besetzt

Die rund 600 Demonstranten, unter ihnen Indigene, Fischer und Umweltschützer, hätten nach kurzem Widerstand die friedliche Besetzung der Baustelle sowie eine Straßenblockade auf der “Transamazonica” aufgegeben, berichteten brasilianische Online-Medien laut Kathpress am Freitag. Bei der Räumung habe es keine Verletzten gegeben.

Brasilia. Mit der Besetzung hatten die Demonstranten am Donnerstag auf die Gesprächsverweigerung der brasilianischen Regierung gegenüber betroffenen indigenen Familien und Kritikern des Kraftwerks reagiert. Für Proteste sorgte zudem die bereits am Mittwoch gefällte Entscheidung eines regionalen Gerichtshofs, ein weiteres Urteil im Ringen um einen Baustopp für das Staudammprojekt auf den 9. November zu verschieben.

Das elf Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) teure Wasserkraftwerk wird von der brasilianischen Regierung als zentral für die nationale Energieproduktion angesehen. Kritiker warnen davor, dass wegen des Staudamms mehr als 30.000 Menschen umgesiedelt werden müssen. Viele indigene Fischer fürchten wegen der großflächigen Änderung des Flusslauf und der Entstehung eines riesigen Stausee um die Grundlage ihres Lebensunterhalts.

Einer der engagiertesten Kämpfer gegen das Vorhaben ist der aus Vorarlberg stammende Bischof von Altamira-Xingu, Erwin Kräutler. An dem Projekt ist der österreichische Anlagenbauer Andritz AG mit einem Auftragswert von 330 Mio. Euro beteiligt.

Internationale Aufmerksamkeit erregte der Fall auch durch Starregisseur James Cameron. Der Oscar-Preisträger hatte gewarnt, die lokalen Stämme im Amazonas-Regenwald könnten Gewalt anwenden, um den Bau zu stoppen.

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