Der frühere serbische Innenminister präzisierte nicht, ob zu den 17 Massengräbern auch jene gehören, die vor drei Jahren auf Übungsplätzen serbischer Polizei-Spezialeinheiten im Belgrader Vorort Batajnica und unweit von Kladovo (Ostserbien) sowie an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina entdeckt wurden. Dort waren insgesamt 900 Leichen verscharrt.
Mihajlovic bemängelte im Interview mit der Tageszeitung “Blic”, dass die serbischen Behörden bei der Fahndung nach mutmaßlichen Kriegsverbrechen nicht weit gekommen seien. Grund dafür sei der fehlende politische Wille der Führung Belgrad, die Gesuchten zu fassen.
Auf die Existenz der 17 Massengräber in Serbien hatte am Donnerstag als erster der scheidende Präsident des Parlaments der nordserbischen Provinz Vojvodina, Nenad Canak, hingewiesen. Mihajlovic gehörte der früheren Regierungskoalition der Demokratischen Opposition Serbiens (DOS) an; er amtierte von 2001 bis Anfang 2004. Canak hatte erklärt, er habe neben anderen DOS-Spitzenfunktionären auch Mihajlovic über die Massengräber unterrichtet.