AA

Belgien: Verheirateter zum Priester geweiht

In Belgien ist ein verheirateter Schweizer zum katholischen Priester geweiht worden. Der 55-jährige Patrick Balland profitiert von einer Sonderregel für ehemalige protestantische Pfarrer, die zum Katholizismus übertreten.

Sie können ihre Ehe weiterzuführen, auch wenn sie in der katholischen Kirche zu Priestern geweiht werden. Die belgische Bischofskonferenz wies darauf hin, dass diese Möglichkeit schon 1951 unter Papst Pius XII. geschaffen wurde, wie die österreichische Nachrichtenagentur apa am Dienstag berichtete.

Weltweit gibt es mindestens 300 Priester, die aus protestantischen Gemeinschaften zur katholischen Kirche konvertiert sind und dann die Weihe empfangen haben. Ballands Weihe habe im französischsprachigen Teil Belgiens dennoch grosses Medienecho ausgelöst, schreibt Kathpress.

Bischof André-Mutien Leonard, der Balland in Namur geweiht hatte, unterstrich gegenüber der französischen Zeitschrift „La Vie“, dass die katholische Kirche dem Zölibat verpflichtet bleibe. Im Zentrum stehe nicht die Weihe eines Verheirateten, sondern eine „ökumenische Geste“ und die „Anerkennung von Ballands geistlichem Amt in seiner Herkunftsgemeinschaft“.

Balland hatte in Genf protestantische Theologie studiert und war danach in Cartigny als Pfarrer tätig. 1991 ersuchte Balland seine Kirchenleitung um ein Sabbat-Jahr. In dieser Zeit fiel seine Entscheidung für die Konversion.

1992 wurde er gemeinsam mit seiner Frau von Kardinal Henri Schwery, dem damaligen Bischof von Sitten, in die katholische Kirche aufgenommen. Beruflich war er danach er als erster Laie als Seelsorger an der Universität Freiburg tätig. Der Genfer ist Vater von vier Kindern.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Belgien: Verheirateter zum Priester geweiht
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen