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Belgien: Mutter erstach ihre fünf Kinder

Ein blutiges Familiendrama entsetzt Belgien. Offenbar aus Verzweiflung hat eine Mutter in einer Kleinstadt südlich der Hauptstadt Brüssel am Mittwoch ihre fünf Kinder erstochen.

Danach versuchte die schwer depressive Frau, sich ebenfalls mit dem Messer das Leben zu nehmen. Die 40-Jährige habe selbst den Notarzt gerufen, berichtete die Nachrichtenagentur BELGA. Die toten Kinder – vier Mädchen und ein Junge im Alter von drei bis 14 Jahren – wurden am Nachmittag in einem Zimmer im Obergeschoss des Wohnhauses gefunden. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, sie gehe von einer Verzweiflungstat aus.

Der Vater war zum Tatzeitpunkt verreist. Er wurde am Abend auf dem Brüsseler Flughafen Zaventem von der Polizei informiert und in psychologische Betreuung gebracht. Auch die Polizisten und Notärzte, die am Nachmittag als erste an Ort und Stelle waren, mussten psychologisch betreut werden. Am Donnerstag gingen Seelsorger in die Schulklassen der Kinder, um mit den Klassenkameraden zu reden.

Was sich genau in dem Haus in Nivelles abgespielt hat, war am Donnerstag zunächst unklar. „Nichts kann dieses Drama erklären“, sagte der Bürgermeister des im wallonischen Brabant gelegenen Ortes, Pierre Huart. „Das war eine im Viertel integrierte Familie. Die Kinder besuchten alle die Schule und der Vater war gut situiert.“ Der Vater, ein gebürtiger Marokkaner, sei als Vertreter im Medizinsektor anscheinend viel unterwegs gewesen. Nach Außen hin habe sich die Mutter nichts anmerken lassen. „Aber wir wissen ja nie, was sich im Privaten abspielt“, sagte Huart der Zeitung „Le Soir“ (Donnerstag).

Die Mutter wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, schwebte aber bereits am Mittwochabend nicht mehr in Lebensgefahr. Die Frau soll die Tat zuvor in einem Brief an eine Freundin angekündigt haben, die ebenfalls in Nivelles lebt. Sie habe sich bereits seit einiger Zeit wegen Depressionen in einer Therapie befunden, schreibt „Le Soir“.

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