Belgien: Fünf Tote bei zwei Gewalttaten
In der Nacht waren vier Frauen erschossen und zwei Männer schwer verletzt worden. Im Fall eines kleinen Mädchens, das nach einer groß angelegten Suchaktion ermordet in einem Abfallsack bei Antwerpen gefunden wurde, gestand die Mutter am Freitag die Tötung ihrer Tochter.
Der mutmaßliche Todesschütze war der Polizei bereits bekannt: Der Mann türkischer Abstammung war wegen der mehrfachen Entführung seines eigenen Sohnes im März 2003 zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, von denen er ein Drittel verbüßen musste. Die Fahnder gingen wegen dieser Vorgeschichte davon aus, dass familiäre Probleme das Motiv für die Mordserie sein dürften.
Die mutmaßlich von dem Mann in Gent getöteten Frauen verbrannten bei einem Feuer in ihrer Wohnung bis zur Unkenntlichkeit. Bei den Frauen, die im nahen Aalst erschossen wurden, soll es sich um die Ex-Freundin des Täters und deren Mutter handeln. Dort wurde auch ein Mann schwer verletzt. Bevor sich der 35-Jährige in der Früh der Polizei stellte, beschoss er einen weiteren Mann in dessen Bett in Gent.
Im zweiten Fall sah die Staatsanwaltschaft in Antwerpen kein konkretes Motiv der 38 Jahre alten Mutter, ihr einziges Kind umzubringen. Die Frau sei allerdings wegen Depressionen nach der Geburt in Behandlung gewesen. In bestimmten Fällen greifen Mütter, die an postnatalen Depressionen leiden, ihre Kinder an, sagte eine Justizsprecherin. Die Frau hatte ihr Kind selbst vermisst gemeldet. Viele Menschen reagierten geschockt, als die Leiche der Zweieinhalbjährigen am Donnerstag an einem Kanal gefunden wurde.