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Belgien: Erstes Plädoyer im Dutroux-Prozess

Im belgischen Mädchenmordprozess steht die Schuld des Kinderschänders Marc Dutroux nach Auffassung mehrerer Nebenkläger fest.

Im Namen der Eltern von An Marchal, die 1995 von Dutroux entführt, missbraucht und getötet sein soll, forderte der Rechtsanwalt die zwölf Geschworenen auf, alle Schuldfragen mit Ja zu beantworten. Der ganze Prozess werde nur dann einen Sinn haben, wenn er zur „Reinigung“ und zu einer besseren Gesellschaft beitrage, sagte der Jurist.

Dem als Kinderschänder und Vergewaltiger vorbestrafen Dutroux und drei Mitangeklagten wird vorgeworfen, 1995 und 1996 in unterschiedlicher Tatbeteiligung sechs Mädchen entführt und vier von ihnen getötet zu haben. Der Anwalt der Nebenkläger sagte, die Vermutung, hinter den Taten stecke ein großes Netzwerk von Kinderschändern, gehe zu weit. Andererseits sei es aber auch nicht richtig, Dutroux als perversen Einzelgänger abzutun. Den Mitangeklagten hielt er vor, sie könnten sich nicht hinter der Ausrede verstecken, Dutroux habe sie terrorisiert.

Für die Plädoyers der Nebenkläger und der Verteidiger in dem seit Anfang März laufenden Verfahren sind zwei Wochen angesetzt. Mit der Entscheidung der Geschworenen wird Mitte Juni gerechnet.

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