Wie am Montag von Mitarbeitern der Justiz zu erfahren war, wurde die Mordkommission um acht Mitarbeiter aufgestockt. Der 62-jährige Franzose wurde unterdessen im südbelgischen Namur mehrere Stunden zum Mord an der zwölfjährigen Elisabeth Brichet vernommen, die er nach eigener Aussage im Dezember 1989 in Saint-Servais, nahe bei Namur, entführt hatte.
Die bisherigen Angaben Fournirets und seiner Frau, Monique Olivier, zu den damaligen Vorgängen waren nicht identisch. Die sterblichen Überreste des belgischen Mädchens waren am vorvergangenen Wochenende auf dem Ardennen-Schloss Sautou gefunden worden, das Fourniret zum Tatzeitpunkt gehörte.
Die belgischen und französischen Behörden arbeiten zusammen, um die von Fourniret gestandenen neun Morde restlos aufzuklären und zugleich festzustellen, ob er bei mindestens 30 weiteren nicht aufgeklärten Mord- und Entführungsfällen eine Rolle gespielt hat. Olivier hatte ihm vor zwei Wochen insgesamt zehn Morde zur Last gelegt. Zum Hergang der Entführung und Ermordung Elisabeths gaben Fourniret und seine Frau Schilderungen ab, die nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Namur nicht deckungsgleich waren.