AA

Belfast: Spektakulärer Millionenraub

Umgerechnet mindestens 28 Millionen Euro haben Bankräuber in Belfast schätzungsweise erbeutet. Nach offiziellen Angaben benötigten die Kriminellen bei ihrem Coup mindestens einen Lastwagen, um das Geld abzutransportieren.

Bestätigen sich die Schätzungen, wäre dies eine der bedeutendsten Geldsummen, die jemals im Vereinigten Königreich von Kriminellen erbeutet wurden.

Die Bande hatte am Sonntag zunächst die Familie zweier leitender Angestellter der Northern Bank in deren Häusern als Geiseln genommen. Die beiden Männer, die beide Zugangsberechtigungen für die Safes besitzen, mussten dann am folgenden Tag wie gewohnt zur Bank gehen, wo sie weiteren Mitgliedern der mutmaßlichen Bande nach Geschäftsschluss die Geldschränke öffneten. Es handelt sich um den Hauptsitz der Bank mit dem Bargeldzentrum, das vermutlich wegen der geschäftigen Vorweihnachtswoche gut gefüllt war.

Die unbekannten Geldknacker befanden sich nach Angaben der Polizei am Dienstag auf der Flucht. Weder die Bank noch die Ermittler wollten die genaue Höhe der Beute bekannt geben, sondern nannten die Summe nur „bedeutend“ und erheblich“. Die Schätzungen lagen aber zwischen etwa 28 und 42 Millionen Euro. Die Northern Bank hat mit ihren 95 Filialen einen Marktanteil von 30 Prozent in Nordirland.

Um den bedeutendsten Raub in Großbritannien handelt es sich allerdings bei weitem nicht, selbst wenn sich die höchste Schätzzahl bewahrheiten sollte. Zwar waren es beim großen Postzug-Raub von 1963 nach heutiger Umrechnung „nur“ 14,8 Millionen Euro. Im Jahr 1982 fielen Kriminellen jedoch mehrere 100 Millionen Euro in die Hände, als sie in London Schließfacher ausräumten. Und 1990 wurde der bisherige „Spitzenwert“ für das Vereinigte Königreich erreicht, als Gangster in London Wertpapiere für 413 Millionen Euro stahlen.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Belfast: Spektakulärer Millionenraub
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.