Der Gründer der ökumenischen Taizé- Gemeinschaft war vor einer Woche von einer Frau erstochen worden.
Die katholische Messe für den protestantischen Theologen wird der deutsche Kardinal Walter Kasper halten, der im Vatikan für die Ökumene zuständig ist. Danach wird Frère Roger, der beim Abendgebet von einer Frau durch Messerstiche tödlich verletzt wurde, auf dem Friedhof der kleinen Gemeinde in Burgund beigesetzt werden. Kardinal Christoph Schönborn zelebriert im Wiener Stephansdom um 21.00 Uhr eine Gedenkmesse für Frère Roger.
Beisetzung Frère Rogers im Zeichen der Versöhnung
Die Beisetzung des Gründers der Gemeinschaft von Taizé, Frère Roger, am (heutigen) Dienstag soll ganz im Zeichen der Versöhnung stehen. Das sagte Rogers Nachfolger, der deutsche Frère Alois, am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. Frère Alois erklärte, dass der Vatikan den für die Ökumene zuständigen deutschen Kardinal Walter Kaspar zu der Trauerfeier schicke, sei ein Zeichen der Verbundenheit mit Rom. Dies sei ganz im Sinne Rogers: Frère Roger wollte nicht einfach seine Identität in einer Konfession finden, die Identität als Christ kann nur in der Versöhnung gefunden werden.
Der 90-jährige Frère Roger war am Dienstag vergangener Woche während eines Gottesdienstes in der Versöhnungskirche von Taizé von einer Frau aus bisher ungeklärten Gründen erstochen worden. Die Bluttat hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Bruder Alois sagte, er wolle die Frau, die Frère Roger erstochen habe, nicht aus seinen Gebeten ausschließen: Wir haben sie sofort der Vergebung Christi anvertraut und natürlich hat sie in diesem Sinn einen Platz in unserem Gebet.
Bruder Roger gründete die ökumenische Gemeinschaft im burgundischen Dorf Taizé bei Mícon 1940. Ihre heute rund 100 Mitglieder verschrieben sich der Brüderlichkeit und der Versöhnung zwischen den Nationen, Konfessionen und Klassen.