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Beirut: Hunderttausende bei Trauerzug

Hunderttausende sind am Mittwoch dem Trauerzug des vor zwei Tagen ermordeten libanesischen Ex-Ministerpräsidenten Rafik Hariri durch die Straßen von Beirut gefolgt. Die Trauernden trugen Porträts Hariris.

Der Spitzenpolitiker und Großunternehmer, der bei einem Bombenanschlag in der libanesischen Hauptstadt ums Leben gekommen war. Neben Hariri wurden dabei 16 weitere Menschen getötet und 130 verletzt.

Der Sarg mit dem Leichnam Hariris wurde am Morgen in einer Prozession von seinem Wohnsitz zu der sunnitischen Mohammed-al-Amin-Moschee in die Innenstadt gebracht. Seine Familie hatte einen Staatsakt und eine Beteiligung der Regierung an der Trauerfeier abgelehnt.

Unter den ausländischen Trauergästen waren der US-Nahost-Gesandte William Burns und der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa. Auch der französische Staatspräsident Jacques Chirac, ein enger Freund Hariris, war auf dem Weg nach Beirut. Hariri, der 1992-98 und 2000-04 Premier war, war im vergangenen Oktober zurückgetreten, nachdem er sich einer von Syrien unterstützten Verfassungsänderung entgegengestellt hatte, die seinem Rivalen, Staatspräsident Emilie Lahoud, eine Verlängerung seiner Amtszeit ermöglichte.

Unterdessen verstärkte sich sich der internationale Druck auf die libanesische Regierung, die Verantwortlichen für den Mordanschlag vom Montag zu ermitteln. US-Außenministerin Rice warf Syrien die Unterstützung des Terrorismus und der Aufständischen im Irak vor. Die syrische Regierung befinde sich auf einem Weg, der zur Verschlechterung der Beziehungen führe, sagte Rice am Dienstagabend in Washington. Zuvor hatten die USA ihre Botschafterin aus Damaskus zurückgerufen. Rice vermied es jedoch, Syrien direkt für das Attentat verantwortlich machen.

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