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Bei deutschen Krankenkassen fast eine Milliarde Defizit

Deutschlands gesetzliche Krankenkassen haben im ersten Halbjahr 2008 ein Defizit von rund 940 Millionen Euro eingefahren. Dies teilte das deutsche Gesundheitsministerium am Dienstag in Berlin mit.

Ministerin Ulla Schmidt rechnet trotzdem noch mit einem “annähernd ausgeglichenen Finanzergebnis” zum Jahresende. Allerdings hat sich die Finanzlage der Kassen deutlich verschlechtert. Vor einem Jahr gab es noch hohe Überschüsse. Zum Jahresende erhalten die Krankenkassen regelmäßig zusätzliches Geld, weil auf das Weihnachtsgeld Beiträge fällig werden. Damit könne der “Ausgabenüberhang” des ersten Halbjahrs ausgeglichen werden, sagte das Ministerium voraus.

“Damit sind alle Voraussetzungen dafür gegeben, dass die GKV nach Überschüssen in den letzten vier Jahren auch in diesem Jahr keine roten Zahlen schreiben wird und die Entschuldung der Kassen erfolgreich abgeschlossen werden kann”, hieß es. Allerdings waren die Zahlen vor einem Jahr viel besser. Im ersten Halbjahr 2007 hatten die Krankenkassen 307 Millionen Euro Überschuss erwirtschaftet. Das gesamte vergangene Jahr hatten sie noch mit 1,78 Milliarden Euro Plus abgeschlossen.

Insgesamt gaben die Kassen im ersten Halbjahr 2008 79,24 Milliarden Euro aus, nahmen aber nur 78,3 Milliarden Euro ein. Das Ministerium betonte, die Entschuldung der Kassen sei gut vorangekommen und könne in diesem Jahr abgeschlossen werden. Ende 2003 hätten die Kassen netto sechs Milliarden Euro Schulden gehabt; inzwischen hätten sie netto ein Vermögen von 3,5 Milliarden Euro angesammelt. Allerdings ist je nach Kassenart die Finanzlage unterschiedlich.

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