Aber zu welchem? Wenn man zunächst einmal nicht genau weiß, was zwickt, geht unsereins gern zum Praktischen Arzt. Der hat von allem ein bisserl Ahnung. Das ist ja auch das Praktische an ihm. Oder zur Ärztin. Die ist weiblich und daher vielleicht noch praktischer veranlagt.
Genau diesen Hausärzten widmeten sich nun die Wissenschafter Eitan Hersh und Matthew Goldenberg von der Yale University mit ihrer Studie. Und bei der Natter des Äskulap: Es beeinflusst doch tatsächlich die politische Einstellung eines Allgemeinmediziners sein Handeln am Patienten.
Schusswaffe oder Abtreibung?
Die Erhebung unter mehr als 200 Medizinern belegt, dass republikanisch oder demokratisch eingestellte Mediziner bei den Themen Alkohol, Tabak, Marihuana, Übergewicht, Abtreibung, oder Schusswaffen nicht nur jeweils unterschiedliche Zugänge, sondern auch abweichende Ratschläge für ihre Patienten parat haben. Auf die Frage, ob einem übergewichtigen, kiffenden Alkoholkranken der republikanische Arzt eher zur Schusswaffe rät, oder der demokratische Doktor zur Selbstabtreibung, wurde nicht näher eingegangen.
Die strenge Ärztekammer in Wien
In Wien sind derlei Fragen leichter zu beantworten, wenngleich das politische Spektrum ein breiteres ist: Lästig sind vor allem grüne Ärzte. Sie verschreiben dir sündteure alternative Heilmittel, die nur am Karlsplatz erhältlich sind. Dem Neos-affinen Arzt ist die Diagnose egal. Die Therapie ist immer dieselbe: Umarmen eines Baumes, 3 Mal täglich. Rasch und unbürokratisch hilft der freiheitliche Arzt. Da brauchst du nicht einmal eine eCard, sondern der Ariernachweis reicht, und er erkennt bei jeder Krankheit binnen Sekunden die Ursache: Flüchtlinge.
Wir hingegen gehen immer gern zu einem Arzt mit Neigung zur Wiener ÖVP. Da ist das Wartezimmer immer so schön leer.