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Becks letzter Sommer - Trailer und Kritik zum Film

Das Leben als Schalplatte mit zwei Seiten. Diesen Vergleich zieht Frieder Wittichs Film "Becks letzter Sommer", nach der Romanvorlage von Benedict Wells, der am Freitag in den heimischen Kinos anläuft.

Es ist ein Film über einen gealterten Musiker, der im Kern vom Scheitern und scheitern lassen erzählt. Die Vernunft hat gesiegt, zumindest bei Robert Beck (Christian Ulmen). Als junger Mann stand er als erfolgreicher Musiker und Sänger seiner Band “Cash Punk” auf der Bühne, nun fristet er sein Dasein als festangestellter Musiklehrer an einem Berliner Gymnasium. Bis er in einem seiner Schüler, Rauli Kantas (Nahuel Perez Biscayart), ein großes Gitarrentalent und irgendwie auch sich selbst erkennt. Für ihn möchte er Songs schreiben, um sich auf diese Weise doch noch einen alten Traum zu erfüllen: ein Album aufzunehmen.

Becks letzter Sommer – Die Geschichte

Am Anfang geht alles ganz schnell. Bereits in den ersten fünf Minuten hat Beck das Talent des Burschen durch einen Zufall entdeckt und ihn zum gemeinsamen Musikprojekt überredet. Auch Raulis Vater ist schnell überzeugt und die ersten Songs geschrieben. Als sich dann auch noch eine Liebesgeschichte mit der hübschen Kellnerin Lara (Friederike Becht) anbahnt, scheint für Beck alles perfekt. Doch er muss wieder scheitern, und auch sonst scheint sich alles zu wiederholen. Die Plattenfirma nimmt Rauli nur unter Vertrag, wenn Beck sich zurückzieht, wie damals bei seiner eigener Band. Und so beginnt Becks innerer Konflikt. Den eigenen Traum vom Album weiter verfolgen, oder den Burschen gehen und seinen Traum leben lassen?

Soweit die A-Seite der Schallplatte, wie explizit im Film benannt. Rauli fragt seinen Lehrer Beck, ob es nicht auch eine B-Seite des Lebens gäbe. Und so startet die B-Seite des Films. Was zuerst als Porträt über das Scheitern daherkommt, wird plötzlich zum Roadmovie. Becks bester Freund und ehemaliger Bandkollege Charlie bitte ihn um Hilfe, ihn nach Istanbul zu seiner krebskranken Mutter zu fahren. Mit dem Auto. Und weil Raulis Musikkarriere momentan dank Becks Unentschlossenheit ohnehin stillsteht, nehmen die beiden Männer den Burschen kurzerhand mit auf die abenteuerliche Reise in die Türkei.

Becks letzter Sommer – Die Kritik

Autor Benedict Wells hatte bereits beim Schreiben Christian Ulmen als Robert Beck vor seinem geistigen Auge. Auch für Regisseur Frieder Wittich ist Ulmen die Traumbesetzung. In “Becks letzter Sommer” zeigt der Schauspieler, dass er neben den komödiantischen auch ernste Rollen authentisch darstellen kann. Auch wenn manchmal unfreiwillig das Komische in Christian Ulmens Spiel zum Vorschein kommt.

Bei so viel flottem Tempo und Tiefgang wird die Liebesgeschichte zwischen Beck und Lara ziemlich an den Rand gedrückt. Sie wirkt sogar fast etwas deplatziert. Doch im deutschen Film ist es mittlerweile unumgänglich geworden, große Kinoproduktionen mit problematischen Liebesgeschichten zu würzen (man denke an die Kollegen Schweighöfer und Schweiger). Daran sollte “Becks letzter Sommer” aber letztlich auch nicht scheitern. Denn neben all den unterschiedlichen Handlungssträngen sendet der Film doch eine klare Botschaft aus: Manchmal muss man Fehler zulassen. Denn jedes Schlechte hat auch immer etwas Gutes.

(APA)

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