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Beamter schmuggelte Handys und Drogen ins Gefängnis: Prozess vertagt

Der Prozess wurde auf 6. Dezember vertagt.
Der Prozess wurde auf 6. Dezember vertagt. ©pixabay.com (Sujet)
Am Donnerstag ist ein 30-jähriger Beamter in Wiener Neustadt vor Gericht gestanden, da er Handys und Drogen in ein Gefängnis geschmuggelt haben soll. Der Prozess wurde auf 6. Dezember vertagt.

Ein 30-Jähriger, der als Beamter Handys und Suchtmittel in die Justizanstalt Hirtenberg geschmuggelt haben soll, ist am Donnerstag in Wiener Neustadt vor Gericht gestanden. Die Schöffenverhandlung gegen den Mann und einen Häftling wurde auf 6. Dezember vertagt. Drei weitere Angeklagte erhielten nach Angaben des Landesgerichts nicht rechtskräftige Haftstrafen zwischen sechs und 26 Monaten.

30-Jähriger wollte seine finanzielle Situation aufbessern

Ein in der Wäscherei tätiger 35-jähriger Insasse soll den Justizwachebeamten im Vorjahr gefragt haben, ob er gegen die Bezahlung von 250 Euro pro Handy mehrere der in der Haftanstalt verbotenen Mobiltelefone samt Zubehör in das Gefängnis schmuggeln könne. Der 30-Jährige willigte ein, weil er seine finanzielle Situation aufbessern wollte. Die erste Lieferung Anfang Dezember 2018 wurde über die Eltern des Häftlings abgewickelt.

Der Niederösterreicher brachte laut Anklage vier Handys in einem Rucksack in die Justizanstalt und übergab die Mobiltelefone in einem Wäschesack an den 35-Jährigen. Seine Eltern verweigerten aber weitere Übergaben, sodass der Häftling dem 30-Jährigen zwei andere Kontaktpersonen vermittelte. Mit diesen soll sich der Beamte für die Lieferung von weiteren Handys und auch Trainingspräparaten getroffen haben.

Ein weiterer Insasse soll den Mann beauftragt haben, für 500 Euro ein iPhone in die Justizanstalt zu bringen. Danach soll der Justizwachebeamte das Gerät sogar umgetauscht haben, indem er sich mit der Freundin des 21-jährigen Serben traf und diesem zwei andere Handys brachte.

Februar 2019: Beamter wurde auf frischer Tat ertappt

Der 30-Jährige wurde heuer am 11. Februar auf frischer Tat ertappt. Das letzte Paket, das bei der Festnahme des Mannes abgefangen wurde, enthielt neben fünf Smartphones und zwei Nasenhaartrimmern auch 125 Gramm Heroin, 44 Gramm Kokain und 54 Gramm Cannabisharz. Der Justizwachebeamte wurde in Folge suspendiert.

Dem 30-Jährigen wurden Missbrauch der Amtsgewalt und Bestechlichkeit angelastet. Er war der Anklage zufolge teilweise geständig. Dass sich auch Suchtgift unter den geschmuggelten Gegenständen befand, will er demnach nicht gewusst haben. Die weiteren vier Beschuldigten mussten sich als Beteiligungstäter sowie wegen Bestechung verantworten.

NÖ: Bisherige Urteile sind nicht rechtskräftig

Der Prozess gegen den ehemaligen Justizwachebeamten und den 35-Jährigen Insassen wurde vertagt. Einer der beiden Kontaktmänner, ein 49-Jähriger, wurde vom Vorwurf des Amtsmissbrauchs als Beteiligter freigesprochen. Schuldig gesprochen wurde er wegen eines ihm ebenfalls vorgeworfenen Suchtmitteldelikts - er soll einer Frau über mehrere Monate hinweg Kokain verkauft haben. Neben einer Haft- erhielt der Serbe auch eine Geldstrafe. Für einen Lieferanten - einen 27-jährigen Slowenen - und den 21-jährigen Strafgefangenen setzte es 26 bzw. 20 Monate unbedingt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig, weil die Staatsanwaltschaft keine Erklärung abgab.

(APA/Red)

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