Das Ergebnis stimmt: Mit 3:0 gegen den AC Mailand gewonnen und das Finale des Audi-Cups erreicht. Die Bayern, die ihre Offensivzauberer Arjen Robben und Thiago Alcántara schonten, hatten das Match von Beginn an im Griff und hätten schon früh für die Vorentscheidung sorgen können – und das trotz einer 1b-Startelf ohne Manuel Neuer, Thomas Müller, Lewandowski, Xabi Alonso und David Alaba. Nach dem 1:0 durch einen abgefälschten Schuss von Bernat scheiterte Pierre-Emile Højbjerg am Pfosten (28.), Arturo Vidal köpfte an die Latte (36.). Der Neuzugang zeigte bei seiner Heimspiel- und Startelf-Premiere eine engagierte Leistung, neben Douglas Costa war er bis zur Auswechslung in der Halbzeit einer der auffälligsten Spieler der wenig geprüften Bayern.
Böses Foul an Joshua Kimmich
Und dennoch war Bayern-Trainer Pep Guardiola nach dem Spiel ziemlich sauer. Der Grund: das böse Foul von Milan-Profi Nidel de Jong an Bayern-Youngster Joshua Kimmich. Guardiola im Wortlaut: “Ich bin traurig mit Joshua Kimmich. Noch mal, ich habe gesagt mit deinem Kollegen. Ich bin traurig mit Joshua Kimmich. Aus diesem Grund ich habe gesagt de Jong, ich bin traurig mit Joshua Kimmich. Sein erstes Spiel hier in Bundesliga, in Allianz-Arena. Ist ein Top-Spieler für mich. Es wird einer der besten deutschen Spieler in den nächsten zehn Jahren. Ich bin traurig für ihn.”
Ungefährdeter Bayern-Sieg
Wie schwer die Verletzung von Kimmich ist, war zunächst unklar. Zwischen Guardiola und de Jong wäre es in der Pause wegen des Fouls aber fast zu einem Handgemenge gekommen. Der ungefährdete Bayern-Sieg gegen schwache Mailänder geriet da fast etwas in den Hintergrund. Mittelfeldspieler Sebastian Rode freute sich trotzdem: “Es ist immer schwierig. Am Samstag haben wir das Spiel verloren im Elfmeterschießen, da war alles schlecht. Jetzt ist alles quasi alles super, weil wir gegen AC Mailand gut gespielt haben. Wir haben vieles besser gemacht als gegen Wolfsburg. Ja, ich denke, dass hat man auch gesehen.” Milan-Trainer Sinsisa Michalovic sprach von einer schwachen Leistung seiner Mannschaft. Im Finale des Audi-Cups trifft Bayern München am Mittwoch auf Real Madrid.
Milan-Trainer: “Kein Ballett”
Milans Trainer Mihajlovic regte hingegen die Debatte über den Niederländer auf. “Wir spielen hier Fußball, das ist kein Ballett!”, zürnte er angesprochen auf das Foul. Und überhaupt: Ein Freundschaftsspiel war das für ihn auch keines. Vom späteren Vorfall in den Katakomben wusste Mihajlovic angeblich nichts, und war nicht der einzige. “Ich habe nur Peps Schreie gehört und gedacht: So schlecht haben wir ja gar nicht gespielt”, berichtete Bayern-Profi Sebastian Rode mit einem Grinsen und meinte: “De Jong ist ja aus der Bundesliga bekannt für solche Situationen.”
Auch Real Madrid souverän
Real Madrid zeigte eine souveräne Vorstellung gezeigt. Dank der Tore von James Rodriguez (36. Minute) und Gareth Bale (79.) gewann das Team um Weltmeister Toni Kroos mit 2:0 verdient gegen die Tottenham Hotspurs. Der deutsche Mittelfeldprofi kam bei seinem ersten Auftritt in der Allianz Arena nach seinem Weggang vom FC Bayern vor gut einem Jahr in der ersten Halbzeit zum Einsatz.
Real muss beim Audi Cup auf Weltfußballer Cristiano Ronaldo und dessen Sturmpartner Karim Benzema verzichten; beide sind leicht angeschlagen. Dennoch war der zehnmalige Champions-League-Gewinner den Spurs überlegen und hatte die besseren Torchancen. Jesé traf in der 6. Minute die Querlatte und scheiterte nur Augenblicke später an Torwart Michel Vorm. In der 35. Minute fälschte der letztjährige Kölner Kevin Wimmer einen Schuss von Real-Profi Luka Modric ab, aber Vorm reagierte stark.