AA

Bausparverträge: AK warnt vor Spesenfallen

&copy Bilderbox
&copy Bilderbox
„Vorzeitige Kündigung kann teuer kommen“ - Einstiegszinsen meist nur ein Jahr fix, danach variabel - Kontoführungsgebühren zwischen 4 und 6 Euro pro Jahr.

Die Arbeiterkammer (AK) warnt vor Spesenfallen bei einer vorzeitigen Kündigung eines Bausparvertrages. Bausparer müssten die kassierte staatliche Prämie zurückzahlen, das Guthaben werde nachträglich auf 0,5 bis 1,1 Prozent abgezinst und überdies würden extra Kündigungsspesen von 100 bis 125 Euro anfallen. „Eine vorzeitige Kündigung des Vertrags kann teuer kommen“, so AK-Konsumentenschützer Christian Prantner am Donnerstag anlässlich eines aktuellen AK-Bausparvertragtests.

Fünf Bausparkassen im Test

Die AK hat fünf Bausparkassen getestet – ABV, LBA-Bausparkasse, Raiffeisen Bausparkasse, Wüstenrot und die s Bausparkasse. Die LBA-Bausparkasse ist seit 1. Oktober 2004 mit Wüstenrot fusioniert.

Die gesonderten Kündigungsspesen machen entweder 0,5 Prozent der Vertragssumme (ABV, Wüstenrot) oder das 1,5-fache des vereinbarten monatlichen Sparbeitrages (LBA, s Bausparkasse) aus. Bei Raiffeisen werde das 1,7-fache der vereinbarten Sparleistung über 6 Jahre verrechnet, so die AK.

Zinsen fallen in den Keller

Die Konsumenten sollten bei der Tarifauswahl auf Zins- und Spesenbandbreiten achten, rät die AK. „Die hohen Einstiegszinsen beim Bausparer sind meist nur für ein Jahr fix und betragen zwischen 3 und 3,5 Prozent, danach sind sie variabel und beim derzeitigen Zinsniveau deutlich niedriger als 3 Prozent“, so Prantner. Kontoführungsgebühren kosten von 4 (Raiffeisen) bis 6 Euro (ABV) pro Jahr.

Der Einstiegszinssatz von 3 Prozent (ABV, Raiffeisen, s Bausparkasse) und 3,5 Prozent (LBA, Wüstenrot) gilt zumeist für ein Jahr, wobei die ABV halbjährlich anpasst. Danach sind die Zinsen variabel und an unterschiedliche Zinsgleitklauseln geknüpft. Die Effektivzinssätze, also samt Spesen, staatlicher Prämie und ohne Kapitalertragsteuer (KESt), betragen zwischen 3,97 und 4,1 Prozent.

Zinsbandbreite prüfen

Die Bausparkassen gehen allerdings bei der Effektivzinsberechnung von unterschiedlichen rechnerischen Annahmen aus, so die AK. ABV, Raiffeisen und s Bausparkasse kalkulieren mit einer durchschnittlichen Verzinsung von 3 Prozent, Wüstenrot mit 3,5 Prozent und die LBA mit 2,3 Prozent über die sechsjährige Spardauer. „Diese Zinsannahmen sind für 2004 zu hoch gegriffen“, kritisiert Prantner, „denn die variablen Zinsen gemäß Zinsgleitklausel betragen gerade einmal zwischen 1,1 und 2 Prozent.“ Er rät daher Bausparern, bei der Auswahl des Bauspartarifes auch die untere und obere Zinsbandbreite zu prüfen.

Die s Bausparkasse und die ABV bieten eine Mindestverzinsung von 1 Prozent an, Raiffeisen von 0,5 Prozent, die LBA von 1,1 Prozent und Wüstenrot von 1,4 Prozent. „Die Kunden sollten vor Vertragsabschluss Szenarioberechnungen vorgelegt bekommen, die vom Höchst- und Mindestzins ausgehen“, fordert Prantner. Die AK fand nur im Werbefolder der Wüstenrot Bausparkasse solche Berechnungen.

Zwei der fünf Bausparkassen bieten derzeit auch Ansparverträge mit einer fixen Verzinsung über die gesamte Laufzeit von sechs Jahren an. Die s Bausparkasse gewährt 2,5 Prozent (ohne KESt) und Wüstenrot 2 Prozent. Die staatliche Prämie beträgt heuer 3,5 Prozent oder maximal 35 Euro (bei 1.000 Euro Sparleistung pro Jahr), sie bleibt auch im Jahr 2005 gleich.

Link:

  • Mehr zum Thema Bausparen
  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Bausparverträge: AK warnt vor Spesenfallen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen