Die ETA hatte bereits im vergangenen Jahr ihre Waffen vollständig abgegeben. Die ETA (Euskadi Ta Askatasuna – Baskenland und Freiheit) war 1959 während der Franco-Diktatur in Spanien von linksnationalistischen, baskischen Studenten gegründet worden. Über Jahrzehnte verübte die Untergrundorganisation zahlreiche Anschläge auch außerhalb des Baskenlandes.
Mehr als 800 Tote
Bei Anschlägen kamen mehr als 800 Menschen ums Leben. Beim blutigsten ETA-Attentat wurden am 19. Juni 1987 in einem Einkaufszentrum in Barcelona 21 Menschen durch eine Autobombe getötet.
Der spanische Zentralstaat ging mit großer Härte gegen die baskischen Separatisten vor. In den 1980er Jahren kamen sogar Todesschwadronen zum Einsatz, die baskische Aktivisten ermordeten. 1979 – nach dem Ende der Franco-Diktatur – erhielt das Baskenland zwar einen Autonomie-Status, doch immer wieder scheiterten Friedensverhandlungen der ETA mit Madrid.
“Dauerhafter Waffenstillstand” 2011
Erst 2011 rief die ETA einen “dauerhaften Waffenstillstand” aus, 2017 erklärte die Organisation dann, ihre Waffen vollständig abzugeben. Zahlreiche ETA-Anhänger sitzen aber noch heute in spanischen Gefängnissen.
Nun erklärte die Organisation in ihrem auf Baskisch verfassten Brief, dass sie ihre politische Initiative als “beendet” ansehe. “Die ETA hat beschlossen, ihren historischen Zyklus und ihre Funktion als beendet anzusehen und demnach ihren Weg zu beenden.” Ein hoher Vertreter der baskischen Regionalregierung sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass die endgültige Auflösung der ETA am Donnerstag erfolgen werden – mittels eines Videos an die BBC.
(APA/ag.)