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Baskenland: ETA-Autobombe explodiert

Zwei Tage nach einem Friedensvorstoß der ETA hat die baskische Separatistenorganisation am Dienstag eine Autobombe im spanischen Baskenland gezündet.

Bei der Explosion am Dienstag in der Kleinstadt Getxo vor den Toren der Industriemetropole Bilbao wurde eine Polizistin verletzt. Wenige Minuten vor dem Anschlag hatte nach Angaben des spanischen Innenministeriums ein Anrufer sich bei der baskischen Zeitung „Gara“ gemeldet und im Namen der ETA eine Warnung durchgegeben.

Die Polizei sperrte die Gegend ab. In diesem Augenblick detonierte die Bombe. Dabei wurde eine Beamtin der baskischen Regionalpolizei durch die Druckwelle und umherfliegende Metallsplitter verletzt. Die Wucht der Detonation riss einen Krater in die Straße. An angrenzenden Wohnhäusern und parkenden Autos entstanden erhebliche Schäden. Getxo war in den vergangenen fünf Jahren schon fünf Mal das Ziel von ETA- Anschlägen mit Autobomben gewesen. In dem Ort haben zahlreiche baskische Industriellen und Bankiers ihre Villen.

Die Terroristen benutzten für den Anschlag ein Auto, das sie zuvor gewaltsam geraubt hatten. Sie setzten den Besitzer in einem Wald aus und fesselten ihn an einen Baum. Der Mann konnte sich aus eigener Kraft befreien.

Die ETA hatte sich am Sonntag für die Aufnahme von Verhandlungen mit der spanischen Regierung zur Beendigung der Gewalt im Baskenland ausgesprochen. In Spanien wird seither darüber spekuliert, ob die ETA in den kommenden Wochen einen Gewaltverzicht erklären könnte. Die Separatistenpartei Batasuna, der politische Arm der ETA, wies jedoch unmittelbar vor dem Anschlag von Getxo darauf hin: „Im Augenblick gibt es noch keinen Friedensprozess.“ Man solle Vorsicht und Vernunft walten lassen, sagte der Parteichef Arnaldo Otegi.

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