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Bargeldzahlung: Blümel gegen 10.000-Euro-Limit

Zahlen Sie eher mit Bargeld oder Karte?
Zahlen Sie eher mit Bargeld oder Karte? ©APA/dpa/Daniel Reinhardt
EU-Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness schlägt eine Obergrenze für Barzahlungen vor. So soll Geldwäsche unterbunden werden. Finanzminister Blümel hält nichts davon.

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) lehnt den Vorstoß von EU-Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness ab, Barzahlungen von über 10.000 Euro zu verbieten. "Wir werden keine schleichende Abschaffung des Bargeldes akzeptieren", so Blümel in einer Aussendung am Montag. Für viele Menschen sei Bargeld "immer noch das wichtigste und bevorzugte Zahlungsmittel, vor allem in Österreich".

Bargeldlimit gegen Geldwäsche

Im Kampf gegen Geldwäsche will die EU-Kommission hohe Bargeldzahlungen verbieten. Das kündigte Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe) an. Die Vorschrift soll Teil eines Pakets an Gesetzesvorschlägen gegen Geldwäsche sein, das die Kommission im Juli vorstellen will.

Der Finanzminister verwies auf Zahlen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), wonach der Bargeldanteil bei Transaktionen in Österreich bei 79 Prozent liegt und sich damit über dem Euroraum-Durchschnitt von rund 73 Prozent befindet. "Gerade in der Krise haben viele Bürgerinnen und Bürger die Sicherheit von Bargeld geschätzt. Diese Freiheit und Wahlmöglichkeiten muss auch in Zukunft erhalten bleiben", sagte Blümel. Der Kampf gegen Geldwäsche sei "selbstverständlich wichtig, darf aber nicht zulasten der ehrlichen Bürgerinnen und Bürger gehen".

Auch FPÖ dagegen

Klare Ablehnung kam auch von FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl und FPÖ-Europasprecherin Petra Steger. "Von wegen Geldwäschebekämpfung: Das ist die Vorstufe zur Abschaffung des Bargelds und damit ein weiterer Schritt zum gläsernen Bürger", kritisierte Kickl in einer Aussendung. Das organisierte Verbrechen werde diese Beschränkung wenig beeindrucken. Kickl erneuerte seine Forderung nach der Verankerung des Rechts auf Barzahlung in der Verfassung.

(APA/red)

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