Nur auf einem der Schiffe, der türkischen “Marmara”, hätten Aktivisten mit Gewalt auf die Erstürmung durch die Soldaten reagiert, sagte der Verteidigungsminister. “Angesichts der Gefahr waren die Soldaten gezwungen, Mittel zur Auflösung von Demonstrationen einzusetzen, darunter auch scharfe Munition”, so Barak.
Israelische Soldaten hatten in der Früh gewaltsam sechs Schiffe aufgebracht, mit denen pro-palästinensische Aktivisten Hilfsgüter in den von Israel blockierten Gazastreifen bringen wollten. Dabei wurden mehr als zehn Menschen getötet und Dutzende verletzt, wie die israelische Armee mitteilte. Israelische Medien berichten von mindestens 14 Toten. Fünf israelische Soldaten erlitten Verletzungen, zwei davon gelten als schwer verletzt.
“Wir rufen die arabischen Staaten dazu auf, nicht zuzulassen, dass sich der Vorfall negativ auf die Friedensverhandlungen auswirkt”, sagte Barak. “Im Gazastreifen herrscht kein Hunger”, erklärte er. Die Blockade könne nur beendet werden, wenn die dort herrschende radikal-islamische Hamas-Organisation den entführten israelischen Soldaten Gilad Shalit freilasse und der Gewalt abschwöre.
Die Fahrt der Schiffe nach Gaza beschrieb er als “politische Provokation durch anti-israelische Organisationen”. Die islamisch-türkische IHH, die nach israelischen Angaben an der Organisation der Aktion beteiligt war, sei als “gewalttätige und radikale Gruppierung bekannt, die unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe Terrorgruppen unterstützt”, sagte er. Sie stehe der Hamas nahe.