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Bankomatsprengung: Alarmierende Welle erreicht jetzt auch Vorarlberg

Alarmzeichen: Ein Welle der Bankomatensprengungen erreicht erneut Vorarlberg. Was man weiß und was nicht.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden die Einwohner von Hohenweiler von einer Explosion aus dem Schlaf gerissen. Unbekannte Täter sprengten einen Bankomaten der Raiffeisenbank in der Leiblachtalgemeinde. Dieser Akt markiert ein besorgniserregendes Phänomen, das in der Schweiz und anderen europäischen Regionen bereits seit einiger Zeit beobachtet wird. Es ist aber auch in Vorarlberg nicht der erste Fall.

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Paradoxes Bild in der Schweiz

Laut dem Schweizer Bundesamt für Polizei "Fedpol" in der Schweiz, zeigt sich ein paradoxes Bild: Obwohl die Gesamtzahl der Bankomatsprengungen in der Zentralschweiz rückläufig ist, mit einem Rückgang von 56 Fällen im Jahr 2022 auf 22 im Jahr 2023, bleibt die Bedrohung akut. Die erfolgreichen Präventionsbemühungen von Bund und Banken würden laut Fedpol erste Erfolge zu zeigen.

Dichtes Bankomatnetz in der Schweiz

Das dichte Netz an Bankomaten in der Schweiz, oft in abgelegenen Gebieten, bietet jedoch weiterhin attraktive Ziele. In der Schweiz waren unter anderem eine holländische Tätergruppe, eine albanisch-sprechende Tätergruppe, eine aus Rumänien, eine aus Serbien und eine aus Frankreich zuletzt aktiv.

Hier sprengen Unbekannte einen Bankomaten am Bahnhof in Luzern. ©Kapo Luzern

Spezielles Sicherheitssystem in Frankreich

In Frankreich werden gefährdete Bankomaten seit 2015 mit Systemen ausgestattet, die die Banknoten bei einem Einbruch mit Tinte markieren und somit entwerten. Aus diesem Grund sind die Täter zum Teil auch in die Schweiz ausgewichen.

Höchststand in Deutschland

In Deutschland erreichte die Zahl der Geldautomatensprengungen 2022 mit 493 Vorfällen einen vorläufigen Höchststand. Das bestäigen auch Date, die vom BKA veröffentlicht wurden. Besonders auffällig ist der Anstieg im Jahr 2022, wo die Gesamtzahl der Sprengungen, inklusive der Versuche, einen neuen Höchststand von 493 erreicht hat. Bereits im Jahr 2017 wurden 268 Sprengungen verzeichnet, diese Zahl stieg im Jahr 2018 auf 369 und fiel im Jahr 2019 leicht auf 349. Doch die nachfolgenden Jahre zeigten erneut einen Anstieg: 414 im Jahr 2020 und 392 im Jahr 2021.

Bankomatsprengung in Bludesch. ©D. Mathis

In Vorarlberg und benachbarten Regionen, darunter Salzburg, wurden bereits ähnliche Vorfälle registriert. Im Jahr 2020 scheiterte in Bludesch ein Sprengversuch, während in anderen Fällen - zum Beispiel in Tirol - erfolgreich Geld entwendet und erheblicher Sachschaden angerichtet wurde.

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Wie gehen die Täter vor?

Häufig wird ein explosiver Mix, wie z.B. Luft mit Propangas oder Acetylen, in den Bankomat eingeleitet und mithilfe einer meist improvisierten Fernzündeanlage zur Detonation gebracht. In einigen Fällen kommen auch feste Sprengstoffe oder Pyrotechnik zum Einsatz.

Was man bisher von der Bankomatsprengung in Hohenweiler weiß

  • Ereigniszeitpunkt: Am Donnerstag, in den frühen Morgenstunden (ca. 3:30 Uhr) wurde in Hohenweiler ein Bankomat der Raiffeisenbank gesprengt.
  • Tatort: Der Vorfall ereignete sich im Foyer der Bank im Ortsteil Leutenhofen.
  • Täter: Vermutlich drei maskierte Täter waren involviert. Sie flüchteten nach der Tat in Richtung Deutschland.
  • Polizeieinsatz: Eine länderübergreifende Fahndung wurde eingeleitet.
  • Evakuierung und Sicherheitsmaßnahmen: Bewohner von zwei Wohnungen im Bankgebäude wurden evakuiert und kamen bei Verwandten unter. Der Tatort ist großräumig abgesperrt und wurde auch aktuell noch nicht freigegeben. Es wurden keine Verletzten gemeldet.
  • Straßensperren: Die L1 Hohenweiler Straße zwischen Hörbranz und Hohenweiler ist komplett gesperrt, Zufahrt nach Möggers über Seitenstraßen möglich.
  • Einsatz des Entminungsdienstes: Spezialisten prüfen den Tatort auf Sprengmittelrückstände, bevor die Spurensicherung beginnt.
  • Explosionsgefahr: Die Feuerwehr wartet auf einen Experten des Entminungsdienstes aus Tirol zur Beurteilung der Explosionsgefahr durch eventuell austretende Gase.

Was wir nicht wissen:

  • Identität der Täter: Die Identität der drei maskierten Täter ist bisher unbekannt.
  • Fluchtroute und Aufenthaltsort: Die genaue Fluchtroute und der aktuelle Aufenthaltsort der Täter sind unklar.
  • Höhe des Schadens: Die Höhe des Sach- und Geldschadens durch die Sprengung ist noch nicht beziffert.
  • Ergebnisse der Spurensicherung: Details über die gesammelten Beweise und Spuren sind noch nicht bekannt.
  • Weitere Sicherheitsrisiken: Ob noch weitere Explosionsgefahren oder andere Sicherheitsrisiken am Tatort bestehen, ist derzeit unklar.

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(VOL.AT)

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