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Bangladesch: 285 Tote bei Überschwemmungen

Bei den schweren Überschwemmungen in Bangladesch sind bisher 285 Menschen getötet worden. Allein am Wochenende gab es 83 Opfer, wie die zuständigen Behörden mitteilten.

Rund 30 Millionen Menschen wurden obdachlos – fast ein Viertel der gesamten Bevölkerung.

Die Hälfte der 90 Stadtteile in der Hauptstadt Dhaka waren teilweise oder komplett überflutet. 125.000 Menschen kamen in Aufnahmelagern unter. Meteorologen rechnen damit, dass sich die Situation noch verschärfen wird. Im ebenfalls von Überflutungen betroffenen Indien liegt die Zahl der Opfer inzwischen bei 535. Zwölf Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Weil die Kanalisation in Bangladesch nicht mehr funktioniert und das Trinkwasser ausgeht, befürchten Mediziner den Ausbruch von Epidemien. Mehr als 3.500 Ärzteteams sind im Land unterwegs, um gegen die drohenden Krankheiten anzugehen. Durchfallerkrankungen wurden bereits registriert. Ein Ausbruch von Typhus und Cholera wird befürchtet. Die durch den Monsun-Regen und die Schneeschmelze im Himalaya verursachten Überschwemmungen sind die schlimmsten seit 1988. Damals kamen mehr als 700 Menschen ums Leben und 21 Millionen wurden obdachlos. Zwar wurden danach auf einer Länge von rund 10.000 Kilometern Deiche gebaut. Kritiker bemängelten jedoch, dass die Wallanlagen die Wassermengen erhöhten und einem Hochwasser nicht standhalten könnten. Das 133 Millionen Einwohner zählende Bangladesch ist von 230 Flüssen durchzogen. Überschwemmungen gibt es jedes Jahr.

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