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Bangen um südkoreanische Geiseln in Afghanistan dauert an

Der Nervenkrieg um die 23 in Afghanistan entführten Südkoreaner dauert an. Es würden "wirksame Maßnahmen" ergriffen, um in den Verhandlungen über die Freilassung der Verschleppten eine Lösung zu erzielen.

So hieß es am Dienstag aus Regierungskreisen in Seoul. Die Regierung arbeite auch mit den USA und anderen Ländern zusammen. Konkrete Angaben über den Stand der laufenden Verhandlungen mit den Geiselnehmern wurden nicht gemacht.

Nach Berichten des südkoreanischen Rundfunksenders KBS sollen die radikal-islamischen Taliban von der Regierung in Seoul 100.000 Dollar (72.400 Euro) gefordert haben, damit sie mit den Geiseln telefonieren dürfe. Von der Forderung sei Südkorea von einem afghanischen Vermittler unterrichtet worden.

Die Entführer der Koreaner hatten tags zuvor ihr Ultimatum zur Freilassung der Geiseln bis Montag, 16.30 Uhr MESZ, erneut um einen Tag verlängert. Da die Regierung in Kabul sich bisher noch nicht ernsthaft darum bemüht habe, das Problem zu lösen, räumten sie der südkoreanischen Regierung weitere 24 Stunden Zeit für Verhandlungen ein, sagte Taliban-Sprecher Qari Yousuf Ahmadi. Die Regierung halte weiter über direkte oder indirekte Kanäle Kontakt zu den Entführern, wie aus südkoreanischen Regierungskreisen wiederholt verlautete.

Die Taliban, deren islamistisches Regime 2001 durch die US-geführte Militärintervention gestürzt wurde, fordern die Freilassung von 23 Gesinnungsgenossen aus afghanischer Haft. Die einer christlichen Kirche angehörenden Südkoreaner, unter denen auch 18 Frauen sein sollen, waren am Donnerstag in der südlichen Provinz Ghazni entführt worden.

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