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Ban Ki Moon Nachfolger von Annan

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am Montag offiziell den südkoreanischen Außenminister Ban Ki Moon als Nachfolger Kofi Annans an der Spitze der Vereinten Nationen nominiert.

Der Weltsicherheitsrat hat den südkoreanischen Außenminister Ban Ki Moon am Montag offiziell als Nachfolger für UN-Generalsekretär Kofi Annan nominiert. Der 62-Jährige hatte bei einer informellen Abstimmung vor einer Woche als einziger von sechs Kandidaten die Stimmen aller fünf Veto-Mächte erhalten. Der Vorschlag des Sicherheitsrats wird in aller Regel von der UN-Vollversammlung bestätigt. Ban dürfte damit im Jänner 2007 der achte Generalsekretär in der 60-jährigen Geschichte der Vereinten Nationen werden.

Nach ungeschriebenen Gepflogenheiten steht fest, dass nach dem aus Afrika stammenden Annan ein Diplomat aus Asien neuer UN-Generalsekretär wird. Annans zweite fünfjährige Amtszeit endet am 31. Dezember 2006.

Sollte Ban von den 192 Mitgliedern bestätigt werden, wäre seine Wahl eine der schnellsten und einmütigsten in der Geschichte der Vereinten Nationen. Nach der letzten von vier informellen Abstimmungen im Sicherheitsrat am Montag vergangener Woche hatten die fünf Mitbewerber des Südkoreaners ihre Kandidatur zurückgezogen. Der letzte Asiate, der das Amt innehatte, war von 1961 bis 1971 U Thant aus Burma (Myanmar).

Ban ist seit mehr als zwei Jahren südkoreanischer Außenminister und arbeitete für zwei Präsidenten als Sicherheitsberater. Seit fast 40 Jahren ist er im diplomatischen Dienst. Der einzige bilaterale Botschafterposten, den er bisher bekleidete, führte ihn nach Wien, wo er in den Jahren 1998 bis 2000 sein Land vertrat.

Er sehe sich in erster Linie als Diplomat im Weltgeschehen und wolle die Tagesgeschäfte der UN großenteils seinem Stellvertreter übertragen, hat der 62-Jährige angekündigt. Eine seiner ersten Reisen werde ihn nach Nordkorea führen, erklärte er in der vergangenen Woche. Außerdem will er sich wie Annan für eine Reform der Vereinten Nationen einsetzen.

Kritiker hatten bemängelt, Ban fehle der nötige Biss für das Amt des Generalsekretärs, und er werde eine schwache Führungsfigur abgeben. Er möge zwar nicht wie eine starke Persönlichkeit aussehen, konterte der Südkoreaner, aber er habe „innere Stärke“.

Hoffnungen auf das oberste UN-Amt hatten sich neben Ban die lettische Präsidentin Vaira Vike-Freiberga, der frühere afghanische Finanzminister Ashraf Ghani und der Inder Sashi Tharoor gemacht, außerdem der jordanische UN-Botschafter Seid al-Hussein, Jayantha Dhanapala aus Sri Lanka und der Thailänder Surakiart Sathirathai.

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