Dabei wurden nach Auskunft der Einsatzkräfte 20 Personen verletzt. Ein Sprecher der ÖBB ging bei der Unglücksursache von einem „menschlichen Versagen“ aus.
Die Kollision ereignete sich gegen 11.20 Uhr. Der Güterzug dürfte nach ersten Erhebungen auf einem falschen Gleis abgestellt gewesen sein. Die mit 35 bis 40 Personen besetzte Schnellbahn näherte sich mit der üblichen Geschwindigkeit von etwa 70 km/h. Der Lokführer leitete eine Notbremsung ein und suchte anschließend intuitiv unter dem Schalterpult Schutz. Dieses Verhalten könnte ihm das Leben gerettet haben.
Den Helfern bot sich ein Bild der Verwüstung. Der Schnellbahn-Triebwagen und ein Waggon des Güterzuges waren durch die Wucht des Aufpralls in die Höhe gehoben und ineinander verkeilt worden. Weitere Waggons hob es aus den Schienen.
Die behandelten Verletzungen waren eher leichter Natur. Das sagte ein Sprecher des Roten Kreuzes. Er war mit einem Team von 50 Mann aus umliegenden Bezirken mit zehn Notarztwagen ausgerückt. Die Feuerwehr war mit 60 Mann und zehn Fahrzeugen am Einsatzort. Zur Unterstützung der Hilfskräfte wurden zwei Hubschrauber – Christophorus 9 aus Wien und Christophorus 2 aus Krems – angefordert.
Nach Informationen der Feuerwehr konnte der Zugverkehr gegen 13.00 Uhr wieder aufgenommen werden. Die Aufräumarbeiten sollten allerdings noch länger andauern. Die Ermittlungen nach der tatsächlichen Unglücksursache gingen weiter.
Am 7. Oktober hatte ein Zugunglück auf der nördlich der Donau verlaufenden, einspurigen Donauufer-Bahn vier Tote und zwei Schwerverletzte gefordert. Im Ortsgebiet von Ebersdorf im Bezirk Melk war ein Güterzug mit einer Draisine zusammengestoßen. Am Mittwoch wurde am Landesgericht Wiener Neustadt ein ÖBB-Verschubmeister zu zwei Jahren bedingter Freiheitsstrafe verurteilt. Seine mangelhaften Bremskontrollen an einem Güterzug hatten am 26. Februar dieses Jahres zu einem Zugunglück mit sechs Toten bei Wampersdorf (Bezirk Baden) geführt.
