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Bahnt sich nun ein Militärpakt zwischen Putin, Erdogan und dem Iran an?

Starten russische Maschinen von Geheimbasis aus?
Starten russische Maschinen von Geheimbasis aus? ©AFP
Hinter den Kulissen der internationalen Polit-Bühne brodelt es gewaltig: Die Türkei geht auf Versöhnungskurs mit Russland - welches wiederum seine Kampfbomber aus dem Iran starten lässt. Was bahnt sich hier an?

Bis vor wenigen Monaten hielt man diese Bilder noch für undenkbar: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in trauter Eintracht mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Die Türkei werde ihre Taten “bereuen”, donnerte das russische Staatsoberhaupt noch unlängst, und warf den Türken Feigheit vor – diese hätten eine russische Maschine in eine Falle gelockt. Die Rede ist vom Abschuss einer russischen Militärmaschine durch die türkische Luftwaffe. Vergeben und vergessen, wie es scheint.

Jetzt also ein kompletter Neustart in den russisch-türkischen Beziehungen. Russland hebt seine Sanktionen gegen die Türkei auf. Auch werden auf dem syrischen Kriegsschauplatz Rebellen-Ziele in und um Aleppo von der russischen Luftwaffe nicht mehr mit dem selben Nachdruck bombardiert wie zuvor, heißt es aus gut informierten Quellen. Ein Fall der Stadt an Assad-Truppen – und damit ein Gesichtsverlust Erdogans – soll zumindest unter Zutun Moskaus vermieden werden.

Abwendung vom Westen – und Suche nach neuen Partnern

Doch warum die plötzliche Aussöhnung? Sowohl in Ankara wie auch Moskau zeigt man sich verstört über westliche “Einmischungen” in innere Angelegenheiten. Hie die Krim und die Ukraine, da Erdogans “Säuberungen” und der darauf folgende offenkundige Liebesentzug aus europäischen Hauptstädten.

Russen-“Geheimbasis” im Iran?

Die neue Freundschaft darf sich aber über einen Dritten im Bunde freuen: Der Iran, der im Schatten der gegenwärtigen Entwicklungen und dank abgeschüttelter Atom-Sanktionen auf dem Weg zu einem der, wenn nicht dem maßgeblichsten Player in der Region wird. Eigentlich weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit fand dieser Tage ein Ereignis von großer Tragweite statt: Erstmals seit der Islamischen Revolution 1979 erlaubt die Islamische Republik die Stationierung ausländischer Kräfte auf ihrem Boden. Von der iranischen Basis “Hamadan” – so die offizielle Lesart – aus starteten russische Kampfflugzeuge Angriffe auf Rebellen und den IS in Syrien. Wie “Debka.com” berichtet, ist dies allerdings nicht die ganze Wahrheit: Demnach starten die Bomber nicht von Hamadan, sondern von einer russischen Militär-Geheimbasis, welche die Russen auf iranischem Boden errichtet hätten. Der “Noji-Stützpunkt” sei innerhalb kürzester Zeit von russischen und iranischen Ingenieuren hochgezogen worden. Dem nicht genug, würde dieser auch noch durch topmoderne S-400 Luftabwehrsysteme geschützt. Zudem dürften die russischen Maschinen den iranischen Luftraum frei nutzen und auch Drohnen vom Iran aus starten. Überdies beinhalte die Abmachung auch die Freigabe des Luftraumes für Cruise Missiles.

Kommt nun Pakt Iran-Türkei-Russland?

Putin, so “debka”, wäre nur noch wenige Schritte davon entfernt, eine Allianz zwischen der Türkei, dem Iran und Russland zu schmieden. Doch noch müssten sich auch die Türkei und der Iran gänzlich aussöhnen, stehen sich doch die Positionen der beiden Länder in Syrien unvereinbar gegenüber.

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