AA

Bahnstreik in Deutschland: ÖBB informieren online über betroffene Züge

Die ÖBB informiert online über die betroffenen Züge.
Die ÖBB informiert online über die betroffenen Züge. ©APA/ALEX HALADA (Symbolbild)
Am Donnerstag wird die deutsche Lokführergewerkschaft GDL ihren Streik bei der Deutschen Bahn fortführen.

Dadurch ist auch am Donnerstag deutschlandweit mit zahlreichen Zugausfällen zu rechnen. Die Deutsche Bahn will wie schon am Mittwoch einen Notfahrplan anbieten, der im Fernverkehr rund 20 Prozent des sonst üblichen Angebots enthält. Die ÖBB informieren online, welche ihrer Züge betroffen sind. Nicht betroffen sind Züge der Westbahn.

Deutsche Bahn empfiehlt Verschieben von Reisen

Die Deutsche Bahn empfiehlt, geplante Reisen zu verschieben. Tickets für Reisen am Donnerstag und Freitag seien auch in den Tagen danach noch gültig.

Hintergrund des Streiks sind festgefahrene Verhandlungen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn über neue Tarifverträge. Die GDL fordert dabei unter anderem eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt das ab und ist bisher auch nicht bereit, darüber zu verhandeln.

Der Streik soll noch bis Freitagabend, 18 Uhr, dauern. Aller Voraussicht nach dürfte der Zugverkehr aber erst am Samstagfrüh wieder wie gewohnt laufen.

Austro-Verkehr über Deutsches Eck im Plan

Während der Streik der Lokführer in Deutschland am Donnerstag landesweit angedauert hat und nur ein Fünftel der üblicherweise verkehrenden Züge auf Schiene waren, ist immerhin der Austro-Verkehr übers Deutsche Eck von Salzburg nach Tirol ohne Einschränkungen gelaufen. Die meisten Verbindungen nach und durch Deutschland aus Österreich fielen aber weiterhin aus, bedauerte ein ÖBB-Sprecher auf APA-Anfrage. "Viele Fahrgäste haben ihre Fahrten nach Deutschland auch verschoben."

Einige Verbindungen über Passau hinaus bis Nürnberg ab Wien bzw. Linz und auch von Innsbruck bis München haben die ÖBB trotzdem durchführen können, so der Sprecher. "Über das Deutsche Eck gibt es keine Einschränkungen, der Verkehr läuft planmäßig." Züge der mehrheitlich privaten Westbahn nach München fallen wie berichtet nicht aus, da an Grenzbahnhöfen kein Lokführertausch erfolgt.

In Deutschland sei das Konzept Notfahrplan aufgegangen, sagte indes eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) im ZDF-Fernsehen Donnerstagfrüh. Demnach fahren rund 20 Prozent der Züge. Lange Schlangen oder überfüllte Züge gebe es nicht. "Wir haben das Gefühl, dass sich die Fahrgäste an den GDL-Streik gewöhnt haben."

Die Sprecherin forderte die Lokführergewerkschaft GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Bahn habe ein Angebot vorgelegt und flexible Arbeitszeiten vorgeschlagen, dies dürfe nicht gleich "vom Tisch gefegt" werden. Die DB sei bereit, mit der GDL zu sprechen, aber nicht in einem "konfrontativen Abbügeln von Vorschlägen". Stattdessen müsse der "Weg des Kompromisses" eingeschlagen werden.

Der Vorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Detlef Neuß, forderte rasch weitere Verhandlungen. "Wir als Fahrgastverband erwarten, dass man sich wieder zusammensetzt, über die Tarifziele redet und zu einem vernünftigen Ergebnis kommt", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Die GDL fordert neben Gehaltserhöhungen für Beschäftigte im Schichtdienst auch eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn hatte Verhandlungen darüber unter Verweis auf den Fachkräftemangel zunächst strikt abgelehnt. Vergangene Woche bot sie dann ein Modell an, mit dem Schichtarbeitende ihre Wochenarbeitszeit reduzieren oder auch aufstocken könnten. Beim Thema Lohnausgleich blieb der Konzern aber zurückhaltend.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Bahnstreik in Deutschland: ÖBB informieren online über betroffene Züge
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen