Konkret sollen sämtliche Führungskräfte angewiesen worden seien, teilnehmende Mitarbeiter namentlich zu erfassen und zu melden. vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit sieht darin den Versuch, die Öffentlichkeit aufzuhetzen und die Belegschaft einzuschüchtern.
Gewerkschaft unterstellt ÖBB Einschüchterungsversuche
“Für den Fall, dass Sie doch teilnehmen, ist die Abmeldung bei Ihrer Führungskraft zur Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs unbedingt erforderlich”, heißt es in einem angeblichen E-Mail der Konzernpersonalabteilung, das der APA vorliegt. Begründet wird dies, damit, dass so “notwendige personelle Ersatzstellungen durchgeführt” werden können. Anmerkung: “Es besteht kein Entgeltanspruch für streikende Arbeitnehmer.”
“Ich bin davon überzeugt, dass die Österreicherinnen und Österreicher nicht auf so plumpe Manipulationsversuche der ÖBB hereinfallen werden”, kommentierte Hebenstreit das Schreiben am Samstag via Aussendung. Das Unternehmen solle seine Machtposition gegenüber seinen Beschäftigten nicht ausnützen und Abstand von solchen “beispiellosen Einschüchterungsversuchen” nehmen.
ÖBB stellen Streikrecht nicht infrage
Die Bahn weist den Vorwurf der Gewerkschaft, streikende Mitarbeiter einschüchtern zu wollen, zurück. “Die ÖBB stellen das Streikrecht selbstverständlich nicht infrage”, hieß es am Samstag in einer Stellungnahme zur APA. Da es sicherheitsrelevante Bereiche gebe, die für die sichere Betriebsabwicklung unerlässlich sind, müsse man aber zeitnah wissen, welche Mitarbeiter zur Verfügung stehen.Gleichzeitig appellierte das Unternehmen an beide Verhandlungspartner, die Gespräche wieder aufzunehmen und zu gemeinsamen Lösungen zu kommen: “Wir hoffen auf eine Lösung noch über das Wochenende.”
(APA/Red)