Aus Sicht der Passagier besteht vor allem bei der Anzahl der Zugverbindungen, insbesondere im Regionalverkehr, und bei Anschlüssen an Regionalbusse Verbesserungsbedarf. Jeder Fünfte erlebte heuer eine Verschlechterung bei der Pünktlichkeit. Dennoch ist ein Großteil der fast 9.000 befragten Fahrgäste mit den Leistungen der Bahnen während der Pandemie zufrieden, so der am Mittwoch veröffentlichte diesjährige VCÖ-Bahntest.
Bestnoten für Zugpersonal, Kritik an Anschlussverbindungen
Bestnoten bekam das Zugpersonal, sowohl für Freundlichkeit als auch für Hilfsbereitschaft. Während neun von zehn Befragten angaben, mit der Sauberkeit des Zuges und dem Sitzplatzangebot zufrieden zu sein, ist jeder fünfte Fahrgast mit den Anschlussverbindungen an andere Züge und mit der Häufigkeit der Verbindungen unzufrieden. Jeder dritte kritisiert die Verbindungsqualität für Mobiltelefon und Internet.
Ein Drittel wünscht eine bessere Abstimmung mit regionalen Busverbindungen und dem Öffentlichen Verkehr. Mit der Pünktlichkeit der Bahnen sind drei Viertel der Fahrgäste zufrieden, 25 Prozent sehen Verbesserungsbedarf.
Fahrgäste wünschen sich mehr Verbindungen in Metropolen
Ein Viertel möchte mehr Verbindungen in europäische Metropolen. "Dass der neue Fahrplan zusätzliche Nachtzug-Verbindungen brachte, ist ein Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen müssen, damit der Reiseverkehr auf Klimakurs kommt", so VCÖ-Mitarbeiter Michael Schwendinger. Sechs Prozent haben in den vergangenen zwölf Monaten eine Urlaubsreise mit dem Nachtzug gemacht, weitere 32 Prozent fuhren tagsüber in Österreich oder ins benachbarte Ausland mit der Bahn auf Urlaub und weitere 23 Prozent planen für das kommende Jahr eine Urlaubsreise auf der Schiene.
Öffi-Jobticket vor allem für Pendler interessant
Was sich viele Bahnpendler von ihrem Arbeitgeber wünschen: Ein Öffi-Jobticket. Acht von zehn berufstätigen Passagieren gaben an, dass dieses für sie von Interesse ist, aber nur 42 Prozent davon haben bereits eines.
Der VCÖ fordert häufigere Verbindungen, vor allem in den Regionen gibt es außerhalb der klassischen Pendelzeiten Aufholbedarf. "Heutzutage arbeiten zunehmend mehr Menschen Teilzeit oder haben unregelmäßige Arbeitszeiten. Deshalb ist es wichtig, dass es auch außerhalb der Städte und Ballungsräume tagsüber und am späteren Abend ein gutes und regelmäßiges öffentliches Verkehrsangebot gibt", betonte Schwendinger.
(APA/Red)