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Bagdad: Bekennung zu Anschlag

Bei einem Anschlag auf den irakischen Vize-Innenminister sind am Samstag in Bagdad mindestens fünf Menschen getötet worden. El-Kaida Verbündeter bekennt sich zum Anschlag.

Bei einem Anschlag auf den irakischen Vize-Innenminister sind am Samstag in Bagdad mindestens fünf Menschen getötet worden. Der Minister selbst überlebte das Attentat, für den die Gruppe des El-Kaida-Verbündeten Abu Musab El Zarqawi die Verantwortung übernahm. Die Gruppe hat sich auch zu dem tödlichen Anschlag auf den irakischen Ratschef Issedin Salim vor fünf Tagen bekannt.

Der Anschlag wurde mit einer Autobombe ausgeführt, die unmittelbar vor dem Haus von Vizeminister General Abdel Jabar el Shikli explodierte. Der General wurde ins Krankenhaus gebracht. Sein Zustand sei stabil, teilte die US-Armee mit. Bei den Toten handelte es sich um vier irakische Sicherheitskräfte und eine Nachbarin, die sich zum Zeitpunkt des Anschlags vor dem Haus des Generals aufhielten. Die USA haben davor gewarnt, dass in der letzten Phase vor der Übergabe der Macht an Iraker Ende Juni mit einer Zunahme der Anschläge zu rechnen sei.

Zarqawis Organisation Jamaat el Tauhid wa Dschihad veröffentlichte ihre Bekennererklärung wie im Falle Salims auf einer islamistischen Internet-Seite. „Eure Brüder … haben den Verräter und Abtrünnigen, Vize-Innenminister General Abdel Jaber, vor seinem Haus angegriffen, als er auf dem Weg in sein Büro war“, heißt es darin. Der aus Jordanien stammende Zarqawi gilt als enger Verbündeter des El-Kaida-Chefs Osama bin Laden. Die USA vermuten, dass er im Irak den Widerstand gegen die Besatzungstruppen mitorganisiert und für zahlreiche Anschläge auf die US-Truppen verantwortlich ist. Sie haben eine Belohnung von zehn Millionen Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zu seiner Ergreifung führen.

US-Soldaten sagten, vor der Explosion seien Schüsse zu hören gewesen. Vermutlich hätten die Wachmänner versucht, den Anschlag zu verhindern. Am Anschlagsort stieg nach der Explosion der Autobombe dichter Rauch auf. Mindestens fünf Fahrzeuge brannten aus. Irakische Polizeibeamte bargen noch eine Stunde nach der Explosion Leichenteile zum Abtransport in Plastiksäcke. Ein blutverschmierter Mann wurde mit schweren Verletzungen auf einen Kleinlastwagen gehoben und weggebracht.

Bestürzte Nachbarn eilten an den Anschlagsort und versuchten, die drei Kinder der Nachbarin zu trösten. Auch die Kinder – das älteste Mädchen ist etwa zwölf Jahre alt – erlitten leichte Schnitt- und Schürfwunden. Die Schuluniformen der Kinder waren mit Blut und Schmutz übersät. „Mein Haus bebte und ich dachte, es wird gleich zusammenbrechen“, sagte Rasul Sajsan, ein Polizist, der in der Straße wohnt.

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