Badeverbot ignoriert: Instagram-Video löst Shitstorm aus

Der Sorapissee in den Dolomiten zählt zu den bekanntesten Naturjuwelen Norditaliens. Türkisblau, kalt und ökologisch sensibel – seit 2019 ist das Schwimmen dort ausdrücklich verboten. Dennoch zeigt ein kürzlich veröffentlichter Clip, wie eine Influencerin in rotem Bikini in den Gletschersee springt.
Der Vorfall wurde auf dem Instagram-Kanal "welcome_to_bozen" geteilt und hat eine breite Welle an Kritik ausgelöst. Zu sehen ist, wie die Frau ins Wasser steigt, ehe sie von einer Parkrangerin sofort zum Verlassen des Sees aufgefordert wird. Die Influencerin erklärt in die Kamera: "Ich wusste nicht, dass ich nicht schwimmen durfte", und ergänzt ironisch: "Sorry, Mama und Papa – eure Tochter hat erneut die Regeln gebrochen."
Klare Hinweise ignoriert
Laut dem Onlineportal "merkur.de" sind rund um den See zahlreiche Schilder in mehreren Sprachen angebracht, die auf das Badeverbot hinweisen. Dass die junge Frau die Hinweise übersehen haben will, sorgt in sozialen Medien für Unverständnis. Kommentare wie "Dummheit kennt keine Grenzen" oder Forderungen nach einer Geldstrafe häufen sich.
Das Badeverbot ist Teil eines umfassenden Schutzkonzepts. Der Sorapissee gehört zum Natura-2000-Netzwerk und ist UNESCO-Welterbe. Laut Behörden gefährdet das Schwimmen das fragile Ökosystem. Zudem ist das Baden lebensgefährlich – die Wassertemperatur ist extrem niedrig, der Seegrund schwer erkennbar. Regelmäßig kontrollieren Ranger und Carabinieri das Gebiet. Verstöße werden mit bis zu 500 Euro geahndet.
(VOL.AT)