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Bad Teacher

Über der Gürtellinie: Schulkomödie mit Cameron Diaz und Justin Timberlake. Ab 23. Juni im Kino.
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Sagen wir mal so, eine transgressive, aufwühlende Komödie sieht mit Sicherheit anders aus. “Bad Teacher” ist zwar möglichst politisch unkorrektes Kino, das mit deftiger Sprache hin und wieder zu schockieren und dabei auch manchmal so richtig schön unter die Gürtellinie zu fassen versucht. Doch die meisten Gags bleiben leider viel zu banal und flach und das vermeintlich Anarchische verharrt in recht biederem Gewand – was angesichts einer Cameron Diaz in sprühender Spiellaune doch sehr schade ist. Ab Donnerstag läuft die laue, laute Schulkomödie im Kino.

Wien. Diaz verkörpert die Lehrerin Elizabeth Halsey, die sich auf möglichst einfachem Weg und nicht zuletzt mit Hilfe ihres Äußeren durch das Leben schlägt. Doch als ihre Verlobung mit einem reichen Opernnarren platzt, muss sie ihr Engagement an der örtlichen Mittelschule wider Willen verlängern – und ihre manipulatorischen Fähigkeiten erneut dafür einsetzen, sich einen Mann mit viel Geld zu angeln. Eine scheinbar gute Gelegenheit bietet sich mit dem Vertretungslehrer Scott Delacorte (Justin Timberlake), der nicht nur gut aussehend, sondern auch noch vermögend ist.

Der Pop-Sänger und Ex-Freund von Diaz darf möglichst hölzern gegen sein Image anspielen und entfacht dennoch das Feuer der Frauen – und der Plural ist angebracht, denn mit der ehrgeizigen und überempathischen Amy (Lucy Punch) hat auch eine Kollegin ein Auge auf Scott geworfen. Leider erschöpft sich der Film denn auch bald im Zickenkrieg zwischen den beiden Rivalinnen, die auch noch um die Jahresprämie für die erfolgreichsten Schüler konkurrieren. Das Geld könnte Elizabeth doch für eine operative Vergrößerung ihrer Brüste gut gebrauchen.

Cameron Diaz, eine der bestbezahlten Schauspielerinnen Hollywoods, hat sichtlich Spaß an ihrer Rolle, sei es beim aufreizenden Autowaschen oder bei der ungewöhnlichen Bettszene mit Timberlake. Als Elizabeth manipuliert sie vor sich hin, schimpft, kifft, trinkt, nimmt sich in keinem Moment zurück – was schon etwas Faszinierendes hat, wie sie auch selbst in einem Interview gestand. “Man wünscht sich, mal einen Tag wie sie sein zu dürfen”, so die 38-Jährige, “alles sagen zu dürfen, was einem so durch den Kopf geht, ohne Rücksicht auf andere.”

Und an ihrer Rolle liegt es auch sicher nicht, dass der Film von Regisseur Jake Kasdan nur halb so gut funktioniert, als man sich das wünschen würde. Wenn sie gleich zu Beginn einer Kollegin erzählt, dass sie ihren Beruf wegen “der kurzen Arbeitszeit, dem freien Sommer und der geringen Verantwortung” gewählt hat, fühlt man sich schon fast mitten in der österreichischen Bildungsdebatte. Und ein bisschen mehr vom sarkastischen Sportlehrer Russell (Jason Segel) und ein bisschen weniger des durchschnittlichen Teenie-Sexualhumor hätte definitiv sehr gut getan. (APA)

www.bad-teacher-film.de

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