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Back to the 80ties: B-Boy

Was war das für eine verrückte Zeit: Die Achtziger mit Dauerwelle, Karottenhosen und Neuer Deutscher Welle. Eine Art der "kulturellen" Bewegung hat diese Zeit besonders geprägt.

Die Anfänge des Hip Hop, gepaart mit Synthi-Sound und – Breakdance. Sony bringt dazu ein Game für die PS2 und die PSP heraus.

Am Beginn der Karriere des B-Boy oder wahlweise des B-Girls bastelt man sich diese aus dem Baukasten zusammen. Dann geht’s ans Üben der Standardmoves, bevor das Spiel einen in die erste Feuerprobe schickt. Bei Bestehen gibt’s fetten Respekt von den Brothas und Sistas und nebenbei noch ein neues Outfit zur Wahl.

Breaken: Mühselig

Im Grunde gestaltet sich die Karriere unseres Breakdancers im Aneinanderhängen von Break-Moves, passend zum Sound. Das Konzept klingt interessant, scheitert aber an der Steuerung. Dabei sind nicht nur exakt einzuhaltende Tastenfolgen notwendig, sondern auch ein exaktes Timing, sonst geht die coole Kombi in die Hose – wie im realen Breaker Leben eben. Die von der KI gesteuerten Rivalen schlafen nicht und stecken Neo-Möchtegern Stars mal nebenbei in die Tasche. So ist B-Boy nichts für Grobmotoriker: Der Schwierigkeitsgrad steigt schon ab Spielbeginn rasant an, während der Held der Historie noch mit Standardmoves vor sich hin zappelt, zaubert der Rivale eine perfekte Akrobatik auf die Pappmatte. Wem das noch nicht genügt, kann sich im „B-Boy Jam“ versuchen in den sich nur erfahrene Tänzer trauen sollten. Via W-Lan kann auch gegen menschliche Opponenten angetreten werden, was wesentlich frustloser ausfällt.

Hingucker mit Abstrichen

Breakdance sieht vor allem cool aus – und B-Boy sieht sich als Hommage an diese Jugendkultur. Die Animationen der Tänzer sind Oberklasse, wiederholen sich aber mit der Zeit. Die Texturen der Tänzer hinken dem leider etwas hinterher, und sind eher mäßig. Die Charaktere sind zudem etwas grobpolygonig gezeichnet, was dem Gesamteindruck abträglich ist. Warum das Spiel ewig lädt, ist angesichts dessen nicht nachzuvollziehen.

Hit ´da Beat

Was das Spiel an sich anbelangt: In B-Boy geht es zu einem großen Teil um Rhythmus. Um es dem Spieler offenbar noch schwerer zu machen, poppen mitten in einem schweren Contest Meldungen auf, man habe diesen oder diesen Move verbessert. Dabei pausiert das Game, nur sehr gute Spieler werden den Takt danach wieder finden. Wieso die Kamera zuweilen einen applaudierenden Zuschauer zeigt, dabei natürlich auch der Taktbalken unter dem Tänzer nicht mehr dargestellt wird, entzieht sich auch der Kenntnis des Testers. So sind Frustmomente, ob alle der Coolness des Titels, garantiert.

Fazit: B-Boy ist sozusagen ein Blender. Es sieht genial aus, hat einen fetten Coolnessfaktor, aber spielt sich aufgrund der voran beschriebenen Probleme nur mäßig. Nur ausdauernden und nervenstarken Breakdance-Fans erschließt sich hier eine neue Spielidee, der Großteil der Gamer wird vor Frust früher oder später aufgeben. Schade eigentlich, denn B-Boy hat viele schöne Ideen. Es kommt fast so vor, als ob am Ende zu viele Köche am Brei gewerkelt haben, denn die Steuerung ist an sich gut, bei allzu übertriebenen Combos ist jedoch Fingerverknoten garantiert. Und warum bei einem Rhythmusgame der Gamer in punkto Takt ständig aus demselbigen gebracht werden muß, ist nicht nachzuvollziehen und nervt. Ich empfehle den Titel Breakdance Fans, die den Herzeigefaktor des Games schätzen, als Spiel mit Langzeitmotivation ist es für den Durchschnittsgamer nicht geeignet.

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