Für zahlreiche Paare ohne Kinder, die sich verzweifelt Nachwuchs wünschen, sind Leihmütter oft die letzte Möglichkeit, eine eigene Familie zu gründen. Doch diese Sehnsucht wird von skrupellosen Menschenhändlern und kriminellem Klinikpersonal ausgenutzt, wie auf Kreta geschehen.
30 Leihmütter bei Razzia entdeckt
Bei einer Razzia wurden 30 schwangere Leihmütter aus Osteuropa entdeckt, die Opfer eines illegalen Babyhandels-Rings wurden. Neben dem Klinikchef wurden auch acht Mitglieder der Organisation verhaftet, wie die Bild berichtet.
Einer der mutmaßlichen Drahtzieher dieses Menschenhandels-Rings ist ein 73-jähriger Geburtshelfer, der Gründer und Inhaber der Kinderwunschklinik. Er leitete die Vermittlung der Leihmutterschaften und überwachte die rechtlichen Abläufe.

Zudem finanzierte er die Unterbringung der schwangeren Frauen auf Kreta. Seit Ende 2022 wurden über 182 Fälle dokumentiert, in denen Frauen als Eizellspenderinnen und Leihmütter ausgebeutet wurden. Mehr als 400 Fälle von Betrug durch virtuelle In-vitro-Fertilisation kamen hinzu.
Zusammen mit dem Klinikdirektor wurden ein Embryologe, eine Sekretärin und eine Vermittlerin der Leihmütter verhaftet. Ein weiterer Verdacht richtet sich gegen vier weitere Personen. Der 44-jährige Embryologe überwachte die Aktivitäten der anderen Mitglieder, führte medizinische Eingriffe durch und manipulierte Registrierungen von Eizellenspenden.
Hohe Summen verlangt
Die Klinik verlangte von den werdenden Eltern hohe Summen von bis zu 120.000 Euro pro Kind. Die ausgenutzten Leihmütter erhielten hingegen lediglich 200 bis 600 Euro im Monat. Die Frauen wurden unter unwürdigen Bedingungen in 14 Wohnungen auf Kreta gehalten, ständig überwacht und eingeschüchtert.
Die festgenommenen Verdächtigen wurden den Behörden übergeben, und die Untersuchungen zu ihren Verbrechen dauern an.
(VOL.AT)