Der Niederösterreicher versetzte im Sommer 2007 seinem damals sechs Wochen alten Sohn zwei Ohrfeigen. Der Säugling hatte durch die Taten Bleibeschäden erlitten. Der Schuldspruch ist rechtskräftig.
Am 29. Juli und 2. August des Vorjahres habe der 35-Jährige das Kind in Niederösterreich je einmal geschlagen. Der Mann soll auch gegen seine Lebensgefährtin und deren 1991 geborenen Sohn öfters gewalttätig geworden sein.
Ursprünglich war der 35-Jährige der absichtlichen schweren Körperverletzung angeklagt. Er habe nicht absichtlich, sondern vorsätzlich gehandelt. Es sei ihm nicht darauf angekommen, das Kleinkind zu verletzen, habe es jedoch in Kauf genommen, hieß es bei der Urteilsbegründung.
Für das Baby hatten die Misshandlungen gravierende Folgen: Zwei große Prellungsherde in der linken Hirnhälfte, eine Blutung im Marklager, eine subdurale Blutansammlung zwischen den beiden Hirnhälften, eine subarachnoidale Blutungskomponente insbesondere links frontal sowie Veränderungen im Bereich des Hirnstamms, eine Hirnsubstanzminderung der linken Hirnhälfte und einen Schwund des Nervengewebes des Gehirns.
Der Niederösterreicher zeigte sich im wesentlichen geständig. “Ich war mit den Nerven am Sand”, sagte der Beschuldigte bei der Befragung durch Markus Grünberger, vorsitzender Richter des Schöffensenats. Warum er den Säugling schlug, “das weiß ich auch nicht”, meinte der 35-Jährige.
Es habe öfters Streit mit seiner Lebensgefährtin gegeben, der 35-Jährige sei “zu nix mehr gekommen”, wie er meinte, da er sich um den gesamten Haushalt gekümmert und auch die Erziehung der beiden Kinder übernommen habe. Die erste Ohrfeige am 29. Juli 2007 habe der Mann seinem Sohn beim Wickeln versetzt. Der 35-Jährige habe “nicht voll durchzogen. Hätte ich voll durchgezogen wäre der Kopf ab” gewesen.
Der zweite Ohrfeige gegen den damals sechs Wochen alten Bub sei “wieder beim Wickeln” passiert, so der Angeklagte. “Ich kann mir nicht erklären warum ich das getan habe”, sagte der Beschuldigte.
Die Ohrfeigen seien “mit beträchtlicher Wucht” ausgeführt worden, berichtete ein medizinischer Sachverständiger. Die Schläge seien “ausreichend für die Schwere der Verletzungen” an dem Säugling gewesen. “Möglich” sei, dass das Kind auch geschüttelt worden sei, so der Experte.
Die Lebensgefährtin des Angeklagten, die nun keine Beziehung zu dem 35-Jährigen mehr unterhalten wolle, gab Einblicke in die gut sieben Jahre des Zusammenlebens mit dem Beschuldigten. So habe der heute 17-jährige Sohn der Frau “oft Watschen” vom Niederösterreicher bekommen. “Wegen jeder Kleinigkeit”, wie die Frau hinzufügte. Der 17-Jährige gab an, von dem Beschuldigten im April 2003 einen “gezielten Tritt gegen den Kopf” bekommen zu haben. “Weil ich nicht gefolgt hab”, so der Lehrling.