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Baby auf Bühne: Kritik an ImPulsTanz-Festival

Laut Medienberichten von Donnerstag reagierten die Zuschauer der Aufführung empört, die Polizei ermittelt wegen "Quälens und Vernachlässigens unmündiger Personen".
Akram Khan ImPulsTanz Wien

Für Aufregung um das Wiener FestivalImPulsTanz sorgen derzeit Vorwürfe gegen die belgische Gruppe “Ultima Vez” von Starchoreograf Wim Vandekeybus. Gegen Ende des Tanzstückes “Oedipus / Bet noir” wurde ein Baby in die Vorführung integriert. Das Kind lag dabei kurzfristig unbetreut auf der Bühne des Volkstheaters.

Laut Medienberichten von Donnerstag reagierten die Zuschauer empört, die Polizei ermittelt wegen “Quälens und Vernachlässigens unmündiger Personen”, die Veranstaltungsbehörde MA36 hat ein Strafverfahren eingeleitet. Die FPÖ will wegen “Kindesmissbrauchs” die Staatsanwaltschaft einschalten, was ImPulsTanz-Sprecher Wolfgang Igler jedoch “in diesem Zusammenhang für absurd” hält.

“Baby hatte nur paar Sekunden Auftritt”

“Das Kind hatte einen Schlussauftritt, der sich mir inhaltlich auch nicht ganz erschlossen hat”, konzedierte Igler. Es sei aber höchstens 30 Sekunden auf der Bühne gelegen und habe ständigen Blickkontakt zur Mutter gehabt. “Das wurde mit großer Sorgsamkeit gemacht”, bekräftigte der Sprecher, der die Situation als “unangenehm” beschreibt, vorerst aber nun einmal die konkreten Anschuldigungen abwarten will. Den FPÖ-Vorwurf des “Kindesmissbrauchs” hält Igler angesichts der eigentlichen Bedeutung des Begriffs für einen “Wahnsinn“: “Ich glaube, dass die FPÖ von ihren tagespolitischen Katastrophen ablenken will und hier versucht, politisches Kleingeld zu machen.”Die Polizei ist von sich aus aktiv geworden, da ein Beamter Zeuge der Aktion war.

Ermittelt wird nun gegen die Mutter des Kindes wegen Paragraph 92 des Strafgesetzbuches, des “Quälens und Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen”. Die MA36 wiederum hat das Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet, da das Festival in diesem Fall als Veranstalter eine Genehmigung der MA11 (Jugendamt) einholen hätte müssen, das geprüft hätte, unter welchen Umständen was mit dem Kind gemacht werden darf und was nicht, wie es vonseiten der Magistratsabteilung heißt. Es seien mehrere Anzeigen eingelangt, dem Festival droht eine Strafe bis zu 7.000 Euro.

(apa)

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