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B: Häftling flieht mit Hubschrauber

Nach der spektakulären Flucht eines Häftlings per Hubschrauber suchte die belgische Polizei am Montag weiter nach dem Entflohenen und seinen Helfern.

Die beiden Komplizen des 33-jährigen Franzosen hatten zur Befreiung des Kriminellen am Sonntag einen Helikopter gemietet.

Die Täter zwangen den Piloten und einen Fluglehrer nach Polizeiangaben mit einer Handgranate und vorgehaltener Pistole, Kurs auf das Gefängnis Lantin nördlich von Lüttich zu nehmen. Dort landeten sie im Innenhof und ließen den Häftling zusteigen.

Die Befreier waren mehrfach mit dem Hubschrauber über der Strafanstalt gekreist, um jenen Innenhof zu finden, in dem sich der fragliche Häftling befand. Später ließen sie sich in der Nähe eines Waldes absetzen und verschwanden zu Fuß. Die Männer waren nach Angaben des flämischen Rundfunks VRT auch am Montag weiter auf der Flucht.

Pilot und Fluglehrer erlitten einen Schock. Mitarbeiter des Flugunternehmens sagten, einer der beiden Befreier habe die Handgranate im Hubschrauber gezündet, doch habe der Pilot sie aus der Maschine werfen können.

Belgiens Justizministerin Laurette Onkelinx zeigte sich „erleichtert“ darüber, dass kein Gefängnisaufseher zu Schaden kam. Sie kündigte eine Untersuchung des Vorgangs an. Nach früheren Ausbrüchen könnte der neuerliche Fall zur Belastung für die sozialistische Ministerin im beginnenden Wahlkampf werden.

Der entflohene Häftling saß wegen schweren Diebstahls und Betruges. Er war vor einigen Monaten in der Nähe von Gerona (Spanien) bei einem Lokalaugenschein geflohen und später in Lüttich gefasst worden.

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