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Aznars PP schneidet besser als erwartet ab

Die spanischen Wähler haben der Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Jose Maria Aznar bei den Kommunalwahlen nicht den allgemein erwarteten Denkzettel verpasst.

Manche hätten seiner Partei eine vernichtende Niederlage prophezeit, sagte Aznar vor jubelnden Anhängern in der Nacht zum Montag. „Doch heute sind wir stärker und tatkräftiger als je zuvor.“ Die PP lag mit 33,84 Prozent knapp hinter den Sozialisten (PSOE), die auf 34,71 Prozent kamen, stellt jedoch die meisten Bürgermeister und Stadträte.

Der Abstand zwischen der PSOE und Aznars PP betrug lediglich 200.000 Stimmen – deutlich weniger, als Beobachter erwartet hatten. Vor der Wahl rechneten viele damit, dass die Wähler Aznar die Quittung präsentieren würden für seine Unterstützung des Irak-Krieges sowie den schwerfälligen Umgang mit der Ölpest nach dem Untergang des Tankers „Prestige“. Doch die Strafe blieb aus, wie die Zeitung „El Mundo“ in einem Leitartikel am Montag schrieb. „Im Gegenteil, die PP hat ein brillantes Ergebnis erzielt.“

Die Zeitung „La Razon“ schloss aus dem Wahlausgang, dass der Irak-Krieg die Ergebnisse kaum beeinflusst haben dürfte. Aznar war mit seiner klaren Unterstützung für den Kurs der USA auf Konfrontationskurs zu großen Teilen der Bevölkerung gegangen.

Der Vorsitzende der PSOE, Jose Luis Rodriguez Zapatero, bezeichnete das Ergebnis seiner Partei als gute Basis für die Parlamentswahl im kommenden Jahr. Die Sozialisten konnten ihren Stimmenanteil im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren etwas ausbauen und erzielten ihr bestes Ergebnis seit 1993.

Die politische Landschaft in Spanien ändert sich nach der Wahl vom Sonntag kaum. Die Volkspartei hat ihre starke Position in Madrid, Valencia und in der Mitte des Landes behauptet. Die Sozialisten verteidigten ihre Hochburgen im Süden.

Neben den Kommunalwahlen fanden am Sonntag auch Regionalwahlen statt. Die Wahlbeteiligung lag bei 68 Prozent. Die Wähler entschieden über rund 8.100 Bürgermeisterposten, 65.500 Stadträte sowie sowie über die Parlamente in 13 der 17 Regionen.

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