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Axtangriff: Überfall auf Joggerin ist geklärt

Höchst - Die Staatsanwaltschaft Feldkirch prüft die Zurechnungsfähigkeit und die Zukunftsprognose jenes Mannes, der eine Joggerin mit einer Axt attackiert hat.     Das Opfer berichtet

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Gerichtspsychiater Reinhard Haller mit der Erstellung eines psychiatrischen Gutachtens beauftragt, wie Haller auf APA-Anfrage bestätigte. Einen offiziellen Auftrag habe er aber noch nicht erhalten. Staatsanwalt Franz Pflanzner war für die APA am Dienstag nicht erreichbar.

Der Mann aus dem Bezirk Bregenz ist dringend verdächtig, im April eine 34-jährige Joggerin ohne ersichtlichen Grund mit der stumpfen Seite einer Axt brutal niedergeschlagen zu haben. Dabei erlitt sie einen Schädelbasisbruch, einen Trommelfellriss und Rissquetschwunden am Hinterkopf sowie im Nacken- und Schulterbereich. Der Mann wurde am vergangenen Freitag festgenommen und hat die Attacke gestanden. Der 47-Jährige wurde in die Justizvollzugsanstalt Feldkirch gebracht.

Wie ORF Radio Vorarlberg am Dienstag berichtete, soll der 47-Jährige zuletzt nicht aufgefallen sein. „Von Aggression keine Spur“, wurden zwei Personen aus seinem privaten und beruflichen Umfeld zitiert. Der Mann sei zuverlässig und arbeitswillig gewesen.

(Quelle: APA)

Mann gestand Tat

Am Freitag wurde von Beamten der Polizeiinspektion Höchst ein 47-jähriger Mann aus Fußach festgenommen, der gestand, am 15. April im Lauteracher Ried eine Frau angriffen zu haben. Er habe sie verfolgt und anschließend im „Schweizer Ried“ in Lustenau mit einer Axt durch mehrere Axthiebe und Fußtritte schwer verletzt.

Der Mann zählte auf Grund seines Vorlebens zum Kreis möglicher Tatverdächtiger. Er trug zur Tatzeit einen Vollbart, den er nach der Tat entfernte. Nach der Veröffentlichung des Phantombildes blieb der Mann seinem Arbeitsplatz fern und war vorerst unbekannten Aufenthaltes. In seiner Wohnung wurden Umstände festgestellt, die einen Tatverdacht begründeten. Es wurde deshalb am 05.06.2007 vom LKA Vlbg ein Haftbefehl gegen ihn beantragt. Der Schlüssel zu seiner Wohnung wurde nach einer gerichtlich angeordneten Hausdurchsuchung auf der Polizeiinspektion Höchst hinterlegt. Er wollte den Schlüssel am 08.06.2007 morgens abholen, worauf er auf Grund eines inzwischen vom LG Feldkirch ausgestellten Haftbefehles festgenommen wurde. Der Riedtäter ist gefasst und geständig.

Erleichtung bei den Beamten

Angefangen von Sicherheitsdirektor Elmar Marent über Landespolizeikommandant Manfred Bliem bis zu den zuständigen Beamten zeigten sich alle erleichtert über die Verhaftung jenes Mannes, der gestanden hat, am 15. April eine Joggerin im Schweizer Ried in Lustenau attackiert zu haben. Wie Chefermittler Hans Poiger erklärte, wurde man durch Hinweise aus der Bevölkerung auf den Mann aufmerksam. Dringend tatverdächtig machte sich der mutmaßliche Täter, als er nach dem Erscheinen des Fahndungsfotos zwei Tage lang nicht zur Arbeit erschienen war.

Auf die Beschreibung des Mannes sind auf Grund des Phantombildes aus der Bevölkerung mehrere Hinweise eingegangen. Er verwendete zur Tatausführung im „Schweizer Ried“ eine Axt, die er unmittelbar vor der Tat aus einem Schuppen unweit des Tatortes entwendet hatte. Er dürfte in unkontrollierten Aggressions- und Frustzuständen gehandelt haben. Er wurde am 09.06.2007 in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.

Akribische Nachforschungen mit einem immer kleiner werdenden Kreis an Verdächtigen hatten die Beamten auf die Spur des Mannes geführt.

Der Verdächtige ist für Polizei und Gericht kein Unbekannter.

Schon vor drei Jahren hatte er seine damalige Lebensgefährtin bedroht und dann auch Gewalt gegen sie ausgeübt. Schon bald nach der Tat geriet der Mann ins Blickfeld der Ermittler, die Indizien erhärteten sich immer mehr, sodass der Zugriff schließlich erfolgte. Offiziell wollte man sich von der Kriminalabteilung zu näheren Details nicht äußern, weil die Ermittlungen noch nicht ganz abgeschlossen sind.

Die 34-jährige Frau aus Höchst wurde am 15. April, einem Sonntag, im Schweizer Ried in Lustenau vom Mann hinterrücks und völlig überraschend mit einer Axt niedergeschlagen. Als sie ins freie Feld flüchtete und dort stolperte, malträtierte sie der Gewalttäter weiter. Der Verbrecher ließ von seinem Opfer erst ab, als er von Passanten beobachtet wurde. Daraufhin nahm er Reißaus und flüchtete mit dem Fahrrad Richtung Dornbirn. Eine erste Fahndung blieb zuerst erfolglos, sodass sich die Beamten in den folgenden Wochen Mosaikstein für Mosaikstein zur Lösung des Falles durcharbeiten mussten. Wochenlang wurde das Schweizer Ried überwacht, alle Zeugenaussagen penibel genau ausgewertet und vergangene Woche sogar ein Phantombild erstellt.

Die 34-jährige Frau, die sich vom Überfall schon gut erholt hat, wurde gestern von den „VN“ über die Verhaftung informiert und zeigte sich sehr erleichtert. „Ich bin ja so froh, wenn sie ihn haben. Man kann sich das gar nicht vorstellen“, äußerte sie sich in einer ersten Reaktion.

In einem Exklusivinterview mit den „Vorarlberger Nachrichten“ hatte sie die schrecklichen Minuten des Überfalls geschildert. „Er kam mir im Nachhinein vor wie ein Rumpelstilzchen“, sagte sie damals. Weitere Details über die Ermittlungen und die Verhaftung will die Sicherheitsdirektion heute bekannt geben.

(Quelle: Vorarlberger Nachrichten)

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