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Autounfall: Gefährliches Gepäck

Reisetaschen im Kofferraum, der Hund auf dem Rücksitz, das Navigationssystem an der Windschutzscheibe - im Inneren eines Autos lauern allerlei Gefahren.

Denn alles, was nicht ausreichend gesichert ist, steigert im Falle einer Notbremsung das Verletzungsrisiko um ein Vielfaches. Ein ÖAMTC-Crashtest hat diesbezüglich interessante Details geliefert.

Besonders in der Urlaubszeit, wo die Pkw mit jeder Menge Gepäck beladen werden, heißt es Acht geben: Denn Autozubehör wie DVD-Player, Handyhalterungen, Kleiderbügel oder Navigationssysteme sind potenzielle Gefahrenherde. „Wir haben im Front- und Heckaufprall geprüft, wie groß das Verletzungsrisiko durch den Einbau solcher Zubehöre ist“, erklärte ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Überaus beliebt – vor allem bei Kindern – sind DVD-Player, die man mit Klett- oder Gummibändern an der Kopfstütze befestigen kann. „Gefährlich werden die kleinen Bildschirme bei einem Crash für den Beifahrer. Im Frontalzusammenstoß bei 64 km/h rotiert der DVD-Player um die Kopfstütze und schlägt mit der Kante auf den Hinterkopf des Dummys. Das kann zu einer Gehirnerschütterung und Kopfverletzungen beim Beifahrer führen“, so Kerbl.

Vorsicht ist auch bei Halterungen für Mobiltelefone und Navigationssysteme geboten. Im Aufpralltest wurde an der Windschutzscheibe eine Halterung für einen Pocket PC mit „Saugfuߓ und eine Handyhalterung mittels beidseitiger Klebefolie angebracht. Beide Zubehöre wurden im Wirkbereich des Airbags montiert. „Durch das Zünden des Beifahrerairbags werden beide Halterungen hart getroffen“, berichtet Kerbl. Die Folge: Pocket-PC fliegt auf die Fahrerseite, Handy samt Halterung wird quer durch das Fahrzeug geschleudert.

Wer auf seinen Hund auch im Urlaub nicht verzichten möchte, sollte den Vierbeiner ausreichend sichern. Beim ÖAMTC-Crashtest wurde ein 15 Kilo schwerer Hunde-Dummy beim Frontaufprall mit solcher Wucht gegen die Lehne des Fahrersitzes geschleudert, dass sich diese stark verformt und den Fahrer gegen die Lenksäule gedrückt hat.

„Auch wenn der Hund verletzt überleben sollte, besteht die Gefahr, dass er dann, völlig verschreckt und unkontrolliert die Insassen oder Helfer am Unfallort beißt“, warnte Kerbl. Haustiere sollten in Kombis oder Familiy-Vans in einer speziellen Transportbox im Kofferraum direkt hinter der Sitzbank transportiert werden. Besteht diese Möglichkeit nicht, empfehlen die Experten einen Hundesicherheitsgurt.

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